Über 25 Jahre nach der friedlichen Revolution und dem Mauerfall, dem hoffnungsvollen Aufbruch in eine neue Zeit, bestimmen Krisen unser Leben. Gesellschaftliche und politische Umbrüche erschüttern unsere Demokratien in Europa, Amerika - weltweit. Umwelt, Klima, Flüchtlinge, Arbeit, Finanzen, Schulden – um uns herum scheint alles auseinander zu brechen. Hoffnungsfrohe Aufbrüche im Arabischen Frühling haben uns scheinbar neben der Flüchtlingskrise auch den Terror beschert. Das Wachstum des Neokapitalismus überhäuft uns mit Finanz- und Bankenkrisen und höhlt soziale Errungenschaften aus. Angesichts der Terrorwarnungen und Amokläufe werden demokratische Werte mittels der Ausrufung des Ausnahmezustands untergraben. Und mit vorauseilendem Gehorsam opfern wir Privatsphäre und Datenschutz. Ein apokalyptischer Strudel, dem die Demokratie nichts entgegenzusetzen hat? Wo bleibt die Utopie? Kann Utopisches heute überhaupt noch gedacht werden oder wird es vom allgegenwärtigen negativen Menschenbild (dem Bild vom Anderen als Schwachen, Bösen und Gierigen) einfach hinweggefegt, wie ein Sandkorn im Sturm?
Mit dem noch jungen Wissenschaftsgebiet der Epigenik müssten wir aber zu dem Schluss gelangen, dass es besser wäre, positive denn negative Impulse in die Welt zu setzen. Sagt doch eine Theorie der Epigenetik, dass Erfahrungen (wie z.B. traumatische Erlebnisse) die Gene verändern und an die nächsten Generationen vererben können. Das theater-51grad will nicht die apokalyptischen Zukunftsvisionen nachzeichnen, sondern sich auf die schwierige Suche nach positiven Denkmodellen begeben.
Können wir von anderen Gesellschaftsformen lernen, z.B. von den Ameisen, die schon seit 150 Mio. Jahren erfolgreich in Zivilisationen zusammenleben? Gibt es nicht heute schon zahlreiche Denkansätze und Modelle, die sich bereits in Parallelgesellschaften und Kleinststrukturen entwickeln, wie dies der im Juni 2016 herausgekommene Film "tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen" eindrücklich zeigt? In einer Art theatralem Forschungslabor untersucht das theater-51grad verschiedene utopische Modelle und lädt das Publikum ein, sich in einen Feldversuch auf eine Reise in visionäre alternative Lebensentwürfe zu begeben.
>Ein kleiner Schritt für einen großen Sprung< frei nach Neil Armstrong
Mit: Marc Fischer, Helena Aljona Kühn, Tomasso Tessitori, Petra Weimer
Regie: Andrea Bleikamp
Text & Dramaturgie: Rosi Ulrich
Musik/Sound: Sibin Vassilev
Ant-Installation: Kuai Shen
Video/Rauminstallation: Kerstin Unger
Kostüm: Sabine Schneider
Kommunikation: k3 berlin – Kontor für Kultur und Kommunikation
Eine Produktion des theater-51grad
zu Gast am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung,
in Kooperation mit Freihandelszone – Ensemblenetz¬werk Köln.
Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste.
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
Kartenreservierung: 0160 8020996 oder info@theater-51grad.com.
Aufgrund eingeschränkter Platzkapazität bitten wir um vorherige Anmeldung.
Autor:Kontor für Kultur und Kommunikation k3 berlin aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.