Hellersdorf. Zwei junge Musiker verfolgen ihre Spuren zurück bis Hellersdorf. Sie tun dies auf musikalische Art und Weise. Die Ergebnisse dieser Spurensuche teilen sie in einem Konzert im Kulturforum mit.
Sebastian und Daniel Selke wuchsen in den 80er-Jahren in Hellersdorf auf. Früh entwickelten sie die Liebe zur Musik und erlernten klassische Instrumente. Sebastian wählte das Cello, Daniel den Flügel. Beide absolvierten ein akademisches Hochschulstudium und traten in Orchestern und als Solisten auf.
Schon während des Studiums reifte die Idee, nicht immer nur fremde Musik zu spielen, sondern auch zu komponieren. Sie wandten sich der modernen Musik zu, die neben klassischen Elementen auch vieles verarbeitet, bis hin zur Pop-Musik.
Später gründeten sie unter dem Namen „Ceeys“ ein eigenes Duo, das sich speziell der Entwicklung und Verbreitung moderner Musik widmet.
In ihren aktuellen Stücken setzen sie sich mit ihrer Kindheit in der Plattenbausiedlung in Hellersdorf auseinander und laden die Zuhörer ein, das Altvertraute neu zu hören. Die Stücke sollen auf ihrer dritten CD unter dem Titel „Concrete Fields“, auf Deutsch „Betonfelder“, veröffentlicht werden.
„Unsere Kindheit im Plattenbau war schön und spannend zugleich. Manch einer wird das kaum glauben“, sagt Sebastian Selke. Spannung kam vor allem auf, als die Wende Gewissheiten aus der Zeit Ende der 80er-Jahre hinwegfegte. Dennoch oder gerade deshalb empfinden die beiden ihre Kindheit in Hellersdorf bis heute als prägend. „Wir sprechen oft darüber und nicht selten fällt uns irgendetwas ein, ein Klang, eine Geschichte und wir komponieren drauf los“, erklärt Daniel Selke.
Die neuesten Ergebnisse kann das Hellersdorfer Publikum beim Konzert hören. Die Brüder spielen keine Unterhaltungsmusik, sondern „ernste“, von dem Willen getragene Musik, das Publikum einzuspinnen, es an Erlebtem durch das Hören teilhaben zu lassen. Eine besondere Würze bekommt sie dadurch, dass die beiden Musiker beim Konzert einige Instrumente der Firma Vermona aus der DDR sowie aus den 70er- und 80er-Jahren aus den USA und Japan verwenden. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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