Karlshorst. Der Pianist Konrad Salwa lädt zu Konzerten ein – nicht etwa im Kulturhaus oder in eine Gaststätte, sondern bei sich zu Hause.
„Hauskonzerte sind eine uralte Tradition“, sagt Konrad Salwa und bedauert: „Heute sind sie leider nicht mehr so verbreitet.“ Das möchte er ändern. In seiner Wohnung gibt es genug Platz, sodass 40 Gäste sowohl im Probenraum als auch im Wohnzimmer des Pianisten sitzen können. „Natürlich ist es ein großer Aufwand“, meint der 26-Jährige, aber es sei auch eine große Freude.
Der Pianist lebt erst seit einem Jahr in Karlshorst. Er zog aus Niedersachsen nach Berlin und Karlshorst hat ihn von Anfang an beeindruckt. „Wenn man einmal vom Lärm der Treskowallee und der Bahn absieht, lebt es sich doch sehr idyllisch im Prinzenviertel.“ Salwa hat erst spät mit dem Klavierunterricht angefangen – mit 15 Jahren. Er konnt aber schon zwei Jahre später die Hochbegabtenprüfung ablegen. Danach begann er sein Studium an der Hochschule für Künste in Bremen. Danach arbeitete er als Klavierlehrer und Pianist in Niedersachsen, bis es ihn in die Hauptstadt zog.
Hier gibt er in privater Atmosphäre Unterricht am Flügel oder Klavier. Er zeigt auch am eigenen Beispiel, dass es nie zu spät ist, sich mit Musik zu befassen. Er möchte seinen Schülern ein kultiviertes Hobby anbieten. Dazu hat er selbst eine große Auswahl an Noten.
Der Pianist und Klavierlehrer bereitet gerade sein drittes Hauskonzert vor. „Für jedes Konzert denke ich mir ein Motto aus“, berichtet Salwa. Am 8. Oktober steht das Konzert unter dem Motto: "Franz Schubert - eine musikalische Philosophiestunde mit Sopranistin Marlies Carbonaro". Berühmte Stücke aus den Liederzyklen und einzelne Werke Schuberts sowie Bearbeitungen von Franz Liszt werden zu hören sein. Es gibt immer auch eine Kleinigkeit zu essen. Dafür stellt sich der Pianist selbst in die Küche. Für ihn ist es auch spannend, wenn sich Menschen, die sich noch nie gesehen haben, in seiner guten Stube zum ersten Mal treffen.KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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