Steglitz. Ein Schauspieler liest eine japanische Zwei-Personen-Komödie. Klingt komisch? Ist auch sehr komisch.
Warum liest ein Schauspieler ein Zwei-Personen-Stück und sucht sich keinen für die zweite Rolle? Und: Kann man als Nicht-Japaner überhaupt über eine japanische Komödie lachen? „Ja, man kann“, versichert der Schauspieler Harald Effenberg. Scheinbar sind die Gesetze des Theaters und der Komik in Japan die gleichen wie hierzulande, vermutet er. Kōki Mitani enthüllt sie in seiner Komödie “Warai no Daigaku" (übersetzt: Universität des Lachens) mit einem Augenzwinkern.
Zur Handlung: Ein begeisterter junger Theaterautor muss sein neues Stück von der staatlichen Zensurbehörde genehmigen lassen. Er trifft auf einen zu dieser Behörde versetzten Soldaten, dem jedes Verständnis für das Theater und die Komödie fehlt: Nur einmal in seinem Leben hat er einen Witz erzählt und ist dabei gescheitert. Seine kulturellen Bedürfnisse stillt er beim Lesen von Gebrauchsanweisungen. Im Laufe der Handlung lernen Autor und Zensor, einander zu verstehen. Während die Sympathien des Publikums anfangs eindeutig beim Autor liegen, schließt es mit der Zeit auch den kauzigen Zensor mehr und mehr in sein Herz. Das Stück des Autors erfährt durch die Änderungswünsche des Zensors merkwürdige Metamorphosen und ist am Ende nicht wieder zuerkennen. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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