Mariendorf. Es ist das erste bedeutende Ereignis der Berliner Trabersaison: Am 14. April steht auf der Trabrennbahn Mariendorf das renommierte Fritz-Brandt-Rennen auf dem Programm.
Eine Prüfung mit einer großen Tradition, denn der Klassiker wird bereits seit 84 Jahren auf der Bahn am Mariendorfer Damm 222 ausgetragen. Für die Teilnehmer geht es um eine stattliche Summe Geld. Der Wettkampf besitzt obendrein den Charakter eines Turniers, denn wer gewinnen will, muss nicht nur einmal, sondern zweimal antreten. Zunächst messen sich die Teilnehmer in den mit Vorläufen miteinander und nur diejenigen Starter, die dort erfolgreich abschneiden, erreichen das Finale.
Aufgrund des überregionalen Bekanntheitsgrades nehmen an dem Turnier nicht nur viele deutsche, sondern auch ausländische Sulkyfahrer teil. Einheimische Siege sind in der jüngeren Geschichte des Klassikers allerdings rar gesät. Der letzte Triumph eines in der Hauptstadt lebenden Sportlers datiert auf das Jahr 2005 zurück. Damals gewann die Köpenickerin Katharina Merz das Fritz-Brandt-Finale mit dem Hengst Metal Firecracker, der seinen vierbeinigen Konkurrenten hochüberlegen die Hufeisen zeigte. Danach herrschte in Bezug auf einen Berliner Volltreffer eine dicke Flaute.
Am Karfreitag könnte es nun endlich anders ausschauen. Alle Pferdesport-Experten favorisieren eine waschechte Mariendorferin. Sarah Kube (32) wuchs in unmittelbarer Nähe der Derby-Bahn auf, ihr Elternhaus liegt nur ein paar Hundert Meter von der Zielgeraden entfernt. Aus dem kleinen Mädchen, das unter dem Rennbahnzaun zu den Pferdeställen durchkrabbelte, um die Tiere zu streicheln, ist mittlerweile eine ganz Große geworden. Exakt 246 Rennen hat Sarah Kube bisher gewonnen. Ihr Erfolgsschnitt ist phänomenal: 68,4 Prozent ihrer Starts verwandelt Sarah Kube entweder in einen Sieg oder eine Platzierung. Ein Triumph beim Fritz-Brandt-Rennen wäre ein weiterer Meilenstein ihrer sportlichen Karriere. Heiko Lingk
Autor:Heiko Lingk aus Marienfelde |
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