Spandau. Großplakate und „Werbe“-Autos: Das „Spandauer Netzwerk gegen häusliche Gewalt“ will mit einer Öffentlichkeitskampagne für das Thema sensibilisieren. Kernstück ist eine Ausstellung im Paul-Schneider-Haus.
Häusliche Gewalt findet als Problematik immer noch zu wenig Beachtung im Alltag. Manchmal sieht man sie erst auf den zweiten Blick oder es wird gänzlich weggeschaut. Darum hat das „Spandauer Netzwerk gegen häusliche Gewalt“ jetzt eine Öffentlichkeitskampagne gestartet, die möglichst viele Spandauer dazu bringen soll, genauer hinzusehen und zu helfen. Plakate, Banner, Flyer und Aufkleber auf den Dienstautos des Ordnungsamtes sollen auch den zweiten Blick schärfen.
Kernstück der Offensive aber ist eine Ausstellung des Künstlerinnenkollektivs „migrantas“ im Paul-Schneider-Haus. Sie zeigt Werke auch von Spandauerinnen, die häusliche Gewalt erleben mussten. Darunter sind RollUps, Poster und Postkarten mit aufrüttelnden Motiven. Eröffnet wird die Ausstellung zum Frauentag am 8. März und zwar um 15 Uhr an der Schönwalder Straße 23. Besucher können vor Ort Tragetaschen selbst bedrucken. Auch eine Videoinstallation ist zu sehen, in der die Künstlerinnen zeigen, wie ihre Werke entstanden sind. Von häuslicher Gewalt sind in der Mehrheit Frauen betroffen, aber auch Männer können Opfer sein.
Bei der Vernissage werden die Gründungsmitglieder des Netzwerkes anwesend sein, darunter Stadtrat Frank Bewig (CDU), die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annukka Ahonen und die Leiterinnen der Frauenberatungsstellen „Eulalia Eigensinn“ und „Hinbun“. Als Vorgeschmack auf die Ausstellung hängt jetzt schon ein großes Banner aus der Kampagne an der Ecke Altstädter Ring und Moritzstraße.
Notrufnummer künftig auf Wagen des Ordnungsamtes
Damit die Kampagne ganz Spandau erreicht, macht auch das Ordnungsamt unter Stadtrat Stephan Machulik (SPD) mit. Die Wagenflotte der Ordnungshüter ist mit Aufklebern inklusive Notrufnummern unterwegs. Der erste Wagen wird direkt bei der Vernissage mit Motiven gestaltet.
Die Ausstellung ist bis zum 28. März täglich außer mittwochs von 10 bis 18 Uhr im Paul-Schneider-Haus zu sehen. Gruppen, die eine Führung wollen, können sich anmelden unter 335 11 91. Im Anschluss geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch den Bezirk. Weitere Infos zur Kampagne unter http://asurl.de/139i. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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