Reinickendorf. Zum zweiten Mal steht ein Einwohnerantrag auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Am 9. Dezember sind die Verordneten aufgefordert, sich für einen sofortigen Abbaustopp der Gasbeleuchtung im Bezirk einzusetzen.
Eingebracht wurde der Antrag vom Berliner Bürgerverein in der Gartenstadt Frohnau. Er konnte die notwenigen 1000 gültigen Unterschriften von Einwohnern vorlegen.
Der Verein fordert einen Zukunftsplan Gasbeleuchtung, und damit einhergehend einen sofortigen Abbaustopp bestehender Gasleuchten. Der Bezirk kann dies nicht selbst anordnen, könnte sich aber mit dem Gewicht der „Bezirksregierung“ und der gewählten Vertreter der Reinickendorfer Wähler bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dafür einsetzen.
Laut Bürgerverein besteht die Reinickendorfer Straßenbeleuchtung je nach Ortsteil aus bis zu 80 Prozent Gaslicht. Insbesondere die Ortsteile Frohnau, Hermsdorf und Waidmannslust seien „nahezu homogen gasbeleuchtet“.
Der Antrag benennt dazu auch eine Reihe von Flächendenkmälern. Das prominenteste ist die Unesco-Welterbesiedlung „Weiße Stadt“. Weitere Flächendenkmäler sind die Rathauspromenade und die Siedlung der Freien Scholle.
Im Fall der Gartenstadt Frohnau verweist der Bürgerverein auf die dort seit 1997 geltende Erhaltungsatzung, die unter anderem Grundstückseigentümern Beschränkungen auferlegt. Der Bürgerverein hält dort den Wechsel von Gas- zu elektrischem Licht für einen stadtbildverändernden Eingriff.
In Berlin gibt es seit Jahren Streit zwischen den Anhängern von Gas und Strom. Die die Elektrizität durchsetzende Senatsverwaltung verweist auf Kostenersparnis und einfachere Wartung. Die Gasbefürworter halten Langlebigkeit der Anlagen, weniger Gefahr für Insekten und gleichmäßigeres Licht dagegen. Die Argumente für dies Gasleuchten sind nachlesbar unter www.gaslicht-kultur.de. Die Sitzung der Bezirksverordneten beginnt am 9. Dezember um 17 Uhr im Rathaus Reinickendorf, Eichborndamm 215-239. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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