Bauzäune und fehlende Beleuchtung
Noch gibt es etliche Defizite im neu entstandenen Quartier "Mein Falkenberg"
Die Siedlung „Mein Falkenberg“ entstand in den zurückliegenden fünf Jahren am nordöstlichsten Zipfel des Bezirks. Seit gut anderthalb Jahren sind die rund 600 Wohnungen vermietet. Doch noch gibt es Defizite.
Darauf machen Mieter ihren Wahlkreisabgeordneten Danny Freymark (CDU) immer wieder aufmerksam. Er führte bereits Gespräche mit Vertretern der Gewobag, die die Wohnungen bauen ließ, mit Bausenator Christian Gaebler und dessen Bau- und Wohnungsstaatssekretär Alexander Slotty (beide SPD).
Eines der Defizite ist die immer noch mit einem Bauzaun abgesperrte Henriette-Herz-Allee. Über diese Straße soll das Wohngebiet erschlossen werden. Seit anderthalb Jahren warten die Bewohner darauf, dass die Straße freigegeben wird. Bisher können sie nur eine provisorische Zufahrt nutzen. Doch ein Zeitpunkt für die Öffnung ist nicht abzustehen, wie Danny Freymark auf Nachfrage von Staatssekretär Slotty erfuhr. „Eine Öffnung des südlichen Endes der Henriette-Herz-Allee kann erst nach erfolgter Übernahme durch den Straßenbaulastträger und anschließender Widmung erfolgen“, erklärt dieser. „Ein Termin zur Übernahme fand bereits statt. Bei diesem Termin wurden durch den Straßenbaulastträger notwendige Mängelbeseitigungen und Restleistungen gefordert, die es noch umzusetzen gilt. Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung und Eröffnung der Henriette-Herz-Allee ist daher nicht datierbar.“
Ein weiteres Defizit: Bisher fehlt die Beleuchtung an der Ahrensfelder Chaussee im Bereich des Quartiers. Hier gibt es zumindest einen Lichtblick. Wie Slotty mitteilt, soll noch in diesem Jahr der Abschnitt mit Leuchten ausgestattet werden. Auch die von den Bewohnern geforderte Lichtsignalanlage am südlichen Ende der Henriette-Herz-Allee über die Ahrensfelder Chaussee soll kommen, informiert der Staatssekretär. Diese soll vor allem auch zu mehr Schulwegsicherheit beitragen. Daneben fehlt es den Bewohnern der neuen Siedlung auch an Treffs und Geschäften. Es gibt zwar seit Längerem einen Netto-Markt, aber keine anderen Läden, Gaststätten oder gar Arztpraxen.
Einziger Kiez-Treffpunkt ist die Eisdiele „Monte Falko" von Andrea Daniel Calciano. „Meine Frau und ich zogen mit unseren drei Kindern vor zwei Jahren hierher“, berichtet er. „Ich arbeite in der IT-Branche. Weil es hier aber nichts gab, wo man sich mal treffen konnte, hatte ich die Idee, eine Eisdiele zu eröffnen. Da bin ich nämlich familiär vorbelastet.“ Geeignete Räume fand der Berliner mit italienischen Wurzeln am David-Friedländer-Weg 128. Inzwischen hat sich die Eisdiele, die er nebenberuflich gemeinsam mit seiner Frau betreibt, zum Kieztreff entwickelt. „Er ist so etwas wie ein Kiezbürgermeister“ scherzt Danny Freymark.
„Unser Quartier ist wie ein Dorf am Rande der Großstadt. Es ist tatsächlich so, dass die Leute mir ihre Anliegen, was ihnen fehlt und was sie ärgert erzählen. Unsere Eisdiele ist so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt in unserem ‚Dorf‘ geworden“, berichtet Andrea Daniel Calciano. „Gemeinsam mit Danny Freymark greifen wir die Anliegen auf und versuchen etwas zu ändern.“ So ist zum Beispiel der kleine Platz am David-Friedländer-Weg endlich fertig gestellt und der Bauzaun entfernt worden. Auch der benachbarte Spielplatz ist fertig, auch wenn Eltern bemängeln, dass hier noch ein Sonnenschutz fehlt. Im gesamten Quartier fehlen allerdings noch ausreichend Papierkörbe und Altglascontainer, berichtet Calciano.
Ebenfalls noch nicht in Sicht ist die Einsetzung eines Mieterbeirats für das Quartier durch die Gewobag, erfuhr Freymark. Der soll wohl erst 2025 gewählt werden. Freymark will noch in diesem Jahr einen Runden Tisch „Mein Falkenberg“ einberufen. Dazu will er Vertreter der Bauherren beziehungsweise Vermieter, von Bezirk und Senat und natürlich der Bewohnerschaft einladen.
Neben dem Quartier „Mein Falkenberg“ Richtung Ahrensfelde sollen auf einer großen Fläche weitere Wohnungen entstehen. Auf einem Bauschild ist immer noch ein Baubeginn 2016 angekündigt. Dass noch nicht begonnen würde, hat Gründe. Wie Danny Freymark erfuhr, mussten in einem langwierigen Verfahren artenschutzrechtliche Fragen geklärt und geschützte Tierarten umgesiedelt werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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