Anderthalb Jahre Bürgerbüro in Neu-Hohenschönhausen: Danny Freymark zieht Bilanz
Neu-Hohenschönhausen. Im März vergangenen Jahres eröffnete der CDU-Abgeordnete Danny Freymark in der Ladenzeile des Warnitzer Bogens ein Bürgerbüro. Inzwischen hat er sich um mehr als 300 Probleme gekümmert, die an ihn herangetragen worden sind.
"Viele Menschen haben eine schlechte Meinung von Politikern. Ich habe gelernt: Wer da ist und hilft, der kann vom Gegenteil überzeugen", sagt Danny Freymark.
Ein Aufsteller mit seinem Konterfrei soll die einkaufslustigen Passanten auf das Büro aufmerksam machen. Das Panoramafenster ist mit großer Schrift beklebt, darauf sind die Wörter "Anliegen", "Probleme", "Unterstützung" hervorgehoben. Sie sollen verdeutlichen, worum es geht: Die Abgeordneten suchen nicht nur Nähe zum Bürger, um sie von ihren parteipolitischen Ansichten zu überzeugen, sondern sie bieten auch praktische Hilfe an – wenn jemand mit Behörden Probleme hat oder nicht weiß, an wen er sich wenden soll.
Mehr als 300 solcher Anliegen aus den umliegenden Kiezen erreichten Freymark seit Eröffnung des Bürgerbüros. Beispiele für seinen Einsatz hat Freymark viele zur Hand. Zum Beispiel ärgerten sich Eltern und Kinder noch vor Kurzem darüber, dass die Wasseranlage am Warnitzer Bogen nicht funktionierte. Bei Hitze ist sie normalerweise eine willkommene Möglichkeit zu planschen und sich ein wenig abzukühlen."Auf unsere Initiative wurde sie angestellt", berichtet der 32-jährige Christdemokrat. "Ein anderes Beispiel: Der Lotto-Toto-Laden in der Rostocker Straße durfte keine BVG-Tickets verkaufen, obwohl es in der Region keinen Händler gab." Freymark griff ein – jetzt gehen Fahrscheine über die Theke. Eine junge Mutter wurde mit 600 Euro Kitagebühren konfrontiert, obwohl sie einen Kitagutschein beantragt hatte. "Der war bei der Verwaltung nicht auffindbar. Die Kita hatte das Kind aber schon aufgenommen. Durch unser Engagement konnte der Gutschein rückwirkend geltend gemacht werden", berichtet Freymark.
Rund 1000 Euro mehr bekommt ein Abgeordneter, wenn er sich ein Bürgerbüro anmietet. Für die Erstausstattung gibt es noch mal 5000 Euro obendrauf. Die Abgeordneten bezahlen von diesem Geld Miete, Computer, Druckerpatrone, Tisch, Stühl und Deko-Pflanzen. So sei das Geld schnell aufgebraucht, sagt Freymark.
Die Bürgernähe selbst muss gut koordiniert werden. Eine Mitarbeiterin ist im Büro vor Ort, Freymark bis zu zwei Mal in der Woche. "Jeder kriegt hier einen Termin, um sein Anliegen persönlich mit mir zu besprechen", sagt Freymark. Er will für Bürger ansprechbar sein, hält die Türen des Büros zu den Sprechzeiten stets offen.
So kommen manche auch spontan ohne Termin vorbei. Wie an diesem Nachmittag Erika Gussow. "Ich habe Herrn Freymark beim Bürgerfest kennengelernt", erzählt sie. Weil sie gerade im Warnitzer Bogen einkaufen war, nutzt sie die Gelegenheit, den Abgeordneten auf lose Gehwegplatten im Kiez und herumliegenden Müll aufmerksam zu machen. Sie schätzt die persönliche Ansprache, sagt sie. Auch, weil sie im Umgang mit Computer und Internet so ihre Schwierigkeiten habe. Auch dafür hat Freymark eine Lösung – und vermittelt sie weiter an das FrauenTechnikZentrum in der Straße Zum Hechtgraben 1. Dort werden Kurse zum kleinen Preis angeboten.
Das Bürgerbüro von Danny Freymark, Warnitzer Straße 16, ist montags von 12 bis 17 Uhr, dienstags und mittwochs von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 19 Uhr und am Freitag von 10 bis 15 Uhr geöffnet. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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