Falkenberg. An der Gruft der Familie von Humboldt auf dem Friedhof in Falkenberg wurde am 8. Oktober eine Gedenktafel angebracht. Die erinnert an die Mutter zweier großer deutscher Gelehrter, Marie-Elisabeth von Humboldt, und deren Ehemänner.
"Alle Särge befinden sich noch in der Gruft", sagt Barbara Mewis, die sich mit der Heimatgeschichte der Lichtenberger Dörfer beschäftigt. Sie konnte sich vor wenigen Wochen vor Ort umschauen. Unter dem Granitdeckel führt eine Treppe hinunter zur Begräbnisstätte von Marie-Elisabeth von Humboldt (1741-1796) und ihren Ehemänner Friedrich Ernst von Holwede (1723-1765) und Alexander Georg von Humboldt (1720-1779). Bereits schwer an Krebs erkrankt kaufte Marie-Elisabeth von Humboldt 1791 das Gut Falkenberg. "Sie hatte sich in Falkenberg aber wohl nie aufgehalten. Lediglich Wilhelm hatte hier Mitte der 1790er-Jahre einen Sommer verbracht", weiß Barbara Mewis. Was sie herausfand, wird jetzt auch in einer Sonderausstellung im Museum Lichtenberg gezeigt. "Marie-Elisabeth hatte die Dorfkirche in Falkenberg als ihren Begräbnisort bestimmt. Sie finanzierte deshalb den neuen Kirchturm und ließ ihn im ägyptisierenden Stil umbauen." Im Erdgeschoss des Turmes wurde sie nach ihrem Tod 1796 zusammen mit ihren Ehemännern in einer Gruft bestattet.
"Durch die Gruft konnte der Kirchenraum von der Gemeinde aber nur eingeschränkt genutzt werden", erklärt Mewis. Deshalb wurden die Särge um 1890 in ein anderes Gewölbe auf dem Grundstück überführt. Diese Gruft ist bis heute erhalten geblieben. Die Dorfkirche wurde dagegen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Zum testamentarischen Nachlass der Mutter des Naturforschers Alexander von Humboldt und des Gelehrten Wilhelm von Humboldt gehörte eine Stiftung. Einen Teil der Zinsen konnt die Gemeinde für wohltätige Zwecke nutzen: der Dorfschullehrer erhielt eine kleine Zulage, und die fleißigsten Schüler wurden mit einer Prämie belohnt.
Weitere Informationen zur Dorfgeschichte gibt es in der Ausstellung "725 Jahre Lichtenberg. Große Geschichten der kleinen Dörfer", bis zum 2. März 2014, im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24.
Karolina Wrobel / KW
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