Begegnungsstätte für kreative Ideen
Neu-Hohenschönhausen. Wie fröhliche und hilfsbereite Gemeinschaft geht, das zeigen die Senioren in der Begegnungsstätte in der Warnitzer Straße 8. Die Einrichtung feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit Festveranstaltungen das ganze Jahr über.
Regelmäßig verstrickt sich Luzi Jonas in Verbrechen. Denn zu den liebsten Beschäftigungen der Seniorin zählt das Stricken beim Fernsehen. "Für Handstulpen brauche ich noch nicht einmal die Länge eines Tatort-Krimis", lacht sie. Noch lieber strickt Jonas aber in Gesellschaft. Und zur Begegungsstätte am Warnitzer Bogen hat sie es nicht weit. "Ich bin quasi Nachbarin."
In der Begegnungsstätte hat sie unter den "Stricklieseln" echte Freunde gefunden. Das sind rund ein Dutzend Damen, die sich hier jede Woche zum Stricken verabreden. "Wir teilen alle die Freude am Stricken, jeder verwirklicht hier seine Idee", sagt Jonas.
Ähnlich geht es in der Aquarell-Malerei-Gruppe neben an zu. Claudia Göpfert hat einen winterlichen Spaziergang am Malchower See genutzt, um Fotos von der schönen Landschaft zu machen. Jetzt dienen diese Bilder den Aquarell-Malerinnen als Vorlage für ihre Bilder. Die besonders Schönen sollen später in einer Ausstellung gezeigt werden. Viele Ausstellungen hat die Gruppe bereits initiiert: "Wir versuchen nicht nur unsere Technik zu verbessern, sondern auch die Dinge anders zu sehen", sagt Hannelore Schmiedgen. Sie ist vor zehn Jahren der Gruppe beigetreten. Heute ist sie deren ehrenamtliche Leiterin. "Viele unserer Besucher kommen seit Jahren", sagt die Leiterin der Begegungsstätte Dorothea Wild. Dabei sind es auch die Senioren selbst, die Gemeinschaft möglich machen.
Insgesamt 27 Gruppen zählt die Freizeiteinrichtung: von den Line-Dance-Gruppen "Silver Eagle" und "Stepsaloon" über Gymnastik, eine Skatgruppe und die Singegruppe "Spätlese". Geleitet werden die Gruppen ehrenamtlich von den Senioren.
Die einst kommunale Einrichtung ist heute in Trägerschaft des Vereins für ambulante Versorgung – wie auch mittlerweile alle Seniorenbegegnungsstätten im Bezirk in freie Trägerschaft übergeben wurden. Nur so konnte der Bezirk alle Begegnungsstätten trotz Spardrucks erhalten. In diesem Jahr kann deshalb die Freizeiteinrichtung im Warnitzer Bogen ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Dazu gehören monatlich stattfindende "Tage der offenen Tür" zu verschiedenen Themen. Am 10. März gibt es etwa beim "Tag der grauen Zellen" Gedächtnistraining, bei dem kniffelige Rätsel gelöst werden und Wortspiele zum Mitmachen einladen. Auch der Umgang mit Computern gehört dazu. Am 14. April findet der "Tag der Kreativität" statt, bei dem die Strick- und Nähgruppen zum Mitmachen einladen. Am 12. Mai stellen sich wiederum die Tanzgruppen vor. "Wir laden nicht nur zu den Festveranstaltungen zum Mitmachen ein", sagt Dorothea Wild. Viele Gruppen suchen "Nachwuchs", darunter die Singegruppe "Spätlese".
Doch die Senioren sind auch aufgerufen, eigene Gruppen zu gründen. "Wir haben eine Holzwerkstatt, die eignet sich gut für die verschiedensten Handwerksarbeiten. Auch eine Hausmusikgruppe ist willkommen, denn ein Klavier ist in der Einrichtung vorhanden und müsste nur durch beispielsweise Akkordeonisten und Geigenspieler ergänzt werden", sagt Wild. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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