Auch Tiere leider unter der Hitze
Tierschutzverein bittet Menschen, im Sommer auch an die Vierbeiner zu denken

Dieser kleine Freund bekommt wegen seiner längeren Nase besser Luft, als etwa ein Mops. Bei Hitze darf er aber auch im Auto nicht alleingelassen werden. Es droht Lebensgefahr. | Foto: Berit Müller
  • Dieser kleine Freund bekommt wegen seiner längeren Nase besser Luft, als etwa ein Mops. Bei Hitze darf er aber auch im Auto nicht alleingelassen werden. Es droht Lebensgefahr.
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Aus aktuellem Anlass mahnt der Tierschutzverein für Berlin (TVB) insbesondere die Hundehalter, bei Hitze ihre Vierbeiner gut zu versorgen. Jedes Jahr im Sommer müssen Tiere leiden oder gar sterben, weil sie gedankenlos im Auto zurückgelassen werden, während ihre Menschen Besorgungen machen. Dies betreffe meistens Hunde, aber gelegentlich auch Katzen oder andere Tiere, heißt es vom TVB.

Ein Auto, das in der Sonne steht, ist schon ab 20 Grad Außentemperatur wie ein Backofen auf vier Rädern. Innerhalb von 30 Minuten heizt es sich auf 38 Grad auf, nach einer Stunde sind es im Wagen bereits 46 Grad. Ist es draußen wärmer, steigt die Temperatur entsprechend schneller – bei 30 Grad sind es nach einer Stunde 60 Grad im Auto. Leicht geöffnete Fenster schaffen längt nicht genug Abhilfe.

Was viele Menschen nicht wissen: Die meisten Tiere können nur eingeschränkt schwitzen, manche gar nicht. Hunde und Katzen haben Schweißdrüsen an den Pfoten und müssen überschüssige Wärme bei geöffnetem Maul über ihre Zunge abgeben. Doch im stickigen Auto funktioniert die Thermoregulierung kaum. Bereits ab 38 Grad im Wagen können Hunde einen Kreislaufkollaps erleiden. Wird es noch wärmer, droht ein Hitzschlag oder gar der Tod.

Schnell handeln bei Not

Besonders betroffen sind die kurznasigen Rassen wie Bulldoggen, Möpse, King Charles Spaniel. Sie sind meist überzüchtet, haben eine ungünstige Gesichtsanatomie und bekommen viel schlechter Luft als Hunde mit längeren Nasen. Der TVB bittet: Wer ein Tier in Not in einem Auto sieht, sollte sofort reagieren – und die Polizei oder Feuerwehr rufen, damit die Helfer den Wagen aufbrechen können, wenn der Besitzer nicht umgehend gefunden wird. Jede Minute zählt.

Auch für Daheim hat der Tierschutzverein Tipps für Menschen, die ihren Lieblingen in der Hitze helfen möchten. Die sommerliche Wärme könne mit einfachen Mitteln erträglicher gemacht werden. So brauchen die Tiere stets genug frisches Trinkwasser und ein kühles, schattiges Ruheplätzchen. Vögel und viele Reptilien benötigen außerdem permanenten Zugang zu einer Badestelle. Pflanzenfresser freuen sich über frisches Grünfutter.

Tierbehausungen dürfen niemals der prallen Sonne ausgesetzt sein. Kann man den Standort nicht ändern, weil zum Beispiel der Kaninchenstall fest im Garten steht, lässt sich das Gehege mit einem großen Sonnenschirm beschatten. Feuchte, darübergelegte Handtücher sorgen zusätzlich für Abkühlung.

Eis ohne Zucker

Übrigens mögen auch Hunde Eis, allerdings darf es kein Speiseeis für Menschen sein, darin ist viel zu viel Zucker. Alternativen sind gefrorener Naturjoghurt oder Quark. Man kann auch Spielzeuge oder kleine Backförmchen mit Joghurt, Nassfutter oder Leberwurst füllen und sie einfrieren – fertig ist das Hunde-Eis.

Manche Tiere gehen zur Abkühlung ins Wasser oder ruhen sich auf speziellen Kühlmatten aus. Spaziergänge mit dem Hund sollten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden – die Mittags-Gassirunde am besten kurz halten und möglichst im Schatten verbringen.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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