So viele Katzen wie noch nie
Hilferuf aus dem Tierheim

Der Tierschutzverein Berlin appelliert an die Besitzer von Katzen, die ins Freie dürfen, ihre Vierbeiner kastrieren zu lassen.  | Foto: Ulrike Martin
  • Der Tierschutzverein Berlin appelliert an die Besitzer von Katzen, die ins Freie dürfen, ihre Vierbeiner kastrieren zu lassen.
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Mehr als 660 Katzen müssen aktuell im Tierheim versorgt werden – so viele wie noch nie. Und das, obwohl seit über einem Jahr in Berlin die Katzenschutzverordnung gilt.

Die Verordnung schreibt vor, dass Katzen, die bei Menschen leben, aber nach draußen dürfen, kastriert, mit einem Mikrochip versehen und registriert werden müssen. Mit der Kastration soll die unkontrollierte Paarung dieser Freigänger mit den frei lebenden Artgenossen, so genannten Streunern, verhindert werden, um das Leid der Straßenkatzen zu verringern.

Aber die Verordnung habe noch so gut wie nicht gebracht, berichtet Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Berlin (TVB): „Bei uns im Tierheim merken wir keinen Geburtenrückgang, es kommen immer mehr Katzen nach, für die wir in der Masse nicht das passende liebevolle Zuhause finden.“ Rönspieß appelliert an die Besitzer der Freigänger, sie kastrieren zu lassen. „Außerdem fordere ich den Senat auf, endlich echte Aufklärungsarbeit zu leisten.“

10.000 Straßenkatzen gibt es in Berlin

Rund 10.000 Straßenkatzen gibt es in Berlin. Sie leben im Verborgenen, in Hinterhöfen, verlassenen Fabrikanlagen oder auf Friedhöfen. Sie sind scheu, oft krank, unterernährt und kämpfen täglich ums Überleben, wie Rönspieß berichtet. „Ein Elend, das den wenigsten bekannt ist, und das nur durch Kastration und Aufklärung eingedämmt werden kann.“ Aber es helfe nicht, nur die Streuner zu kastrieren, das müsse auch für die Freigänger gelten. Deshalb bitte der TVB die Berliner darum, Ihre Katzen kastrieren zu lassen.

Der Eingriff sei inzwischen Routine. Rönspieß empfiehlt auch, die Kennzeichnung und Registrierung der Tiere. Sollten sie entlaufen, könnten sie schneller aufgefunden werden.

Der Tierschutzverein betreibt Hunderte von ehrenamtlich betreuten Futterstellen in der Stadt, fängt Streuner ein, um sie medizinisch zu versorgen, zu kastrieren und – falls sie nicht vermittelt werden – zu registrieren und an den Fundorten wieder freizulassen. Dieses Engagement bringe das Tierheim und die Tierschützer personell und finanziell an die Grenzen und sei nur möglich mit Hilfe von Spenden und freiwilligen Helfern, so Eva Rönspieß.

Die Zahl der Kastrationen in der dem Tierheim angeschlossenen Veterinärpraxis liegt inzwischen bei 1000 pro Jahr – Tendenz steigend.

Weitere Infos gibt es unter https://tierschutz-berlin.de.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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