Richtfest für Flüchtlingshaus: Modularer Plattenbau an Freudstraße wird im Juni bezogen

Blick aufs MUF an der schmalen Freudstraße: Der Parkplatz für die Anwohner musste weichen. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Die Gemeinschaftsunterkunft an der Freudstraße wird im Juni bezugsfertig. 320 Flüchtlinge mit Bleibeperspektive ziehen dort ein.

Die Hälfte der Bauzeit ist um. Für die Modulare Unterkunft an der Freudstraße 4/Kraepelinweg 23 stand jetzt das Richtfest an. Im Juni sollen die ersten Familien in die 71 Ein- bis Vier-Zimmerwohnungen einziehen. Alle Flüchtlinge haben eine längere Bleibeperspektive in Deutschland.

Gebaut hat das MUF die Gewobag. Wie alle landeseigenen Wohnungsunternehmen war auch sie vom Land aufgefordert, geeignete Plätze für MUFs in den Bezirken zu finden, damit die Turnhallen frei gezogen werden können. Das MUF in Spandau ist das zweite Gewobag-Gebäude seiner Art. Im Dezember 2016 wurde an der Bernauer Straße in Reinickendorf nach acht Monaten Bauzeit der erste modulare Plattenbau fertig.

Bleiben sollen die Flüchtlinge an der Freudstraße maximal drei Jahre. Dann will die Gewobag baulich umrüsten, damit „normale“ Mieter in die Wohnungen ziehen können. Das Wohnhaus ist sieben Stockwerke hoch und hat eine Fläche von rund 5400 Quadratmetern. Die Baukosten lagen bei knapp zwei Millionen Euro. Über den Betreiber muss das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) noch entscheiden.

Gewobag will sich auch künftig für Integration engagieren

Rund um die Freudstraße verwaltet die Gewobag bereits 585 Wohnungen. Genauso wie im Quartier wolle sich das Wohnungsunternehmen gemeinsam mit dem LAF, dem künftigen Betreiber der Unterkunft, dem Bezirk und Akteuren der Flüchtlingshilfe für eine erfolgreiche Integration der neuen Bewohner in die Nachbarschaft engagieren, so eine Sprecherin.

Ob das gelingt, muss sich zeigen. Denn viele Anwohner hatten im Vorfeld gegen das MUF vor ihrer Haustür protestiert. Ihre Gegenargumente: Wegfall von Parkplätzen, Baumfällungen, drohende Verschattung benachbarter Mietshäuser, ungeprüfte Standort-Alternativen und ein Kiez, der jetzt schon ein sozialer Brennpunkt sei. Der Mieterbeirat Falkenhagener Feld West sammelte Unterschriften und schrieb wie berichtet eine Petition an das Berliner Abgeordnetenhaus. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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