Zaunarbeiten bald fertig / Finale der Stadtjäger
Schlussakt für Wildschweinplage

Verwüstete Grabanlage: Damit wird jetzt hoffentlich bald Schluss sein.  | Foto: Ulrike Kiefert
3Bilder
  • Verwüstete Grabanlage: Damit wird jetzt hoffentlich bald Schluss sein.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Um der Wildschweinplage Herr zu werden, sichert das Bezirksamt den Zaun um den Friedhof „In den Kisseln“ weiter ab. Noch im Januar sollen die Arbeiten beendet sein. Dann werden Stadtjäger hoffentlich auch den letzten Schwarzkittel vom Friedhof vertreiben.

Um die Wildschweine fernzuhalten, wird am Friedhofszaun weiter repariert und abgesichert. Rund um das Grundstück an der Pionierstraße 80 ist der Zaun inzwischen in robuster Stahlmattenbauweise erneuert worden, teilt das Bezirksamt mit. Dort wühlten sich die Schwarzkittel offenbar besonders gern durch. Als weitere Schwachstelle gilt die Zaunstrecke an der Bötzowbahn bis zum Haupteingang des Friedhofes. Dieses Teilstück wird gerade mit einem Wildschutzgeflecht dicht gemacht. Sobald diese Arbeiten beendet sind, wollen Stadtjäger noch im Januar die geschätzten letzten zwölf bis 15 Wildschweine vom Friedhof jagen.

Den Friedhofszauns komplett zu erneuern, sieht das Bezirksamt dagegen „nach genauer Überprüfung von fachlicher Seite als nicht notwendig“ an. „Stattdessen haben wir uns auf die in den Augen der Experten tatsächlichen Schwachstellen konzentriert und mit den jetzt erfolgten Maßnahmen effektiv und effizient gehandelt“, sagt Baustadtrat Frank Bewig (CDU).

Spandauer sammelten
500 Beschwerdeunterschriften

Ein sicherer Zaun allein ist aber nicht die Lösung. Ein großes Problem sei nach wie vor, dass Zugänge und Nebentore zum Friedhof nicht immer verschlossen hinterlassen werden, so der Stadtrat. Das hatten auch die Stadtjäger schon bemängelt. Entweder vergessen Besucher, die Tore zu schließen, oder auch Mitarbeiter von Fremdfirmen auf dem Friedhof. Dieses Problem ist laut Stadtrat aber nur bedingt durch bauliche Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Das Bezirksamt überlegt deshalb, entsprechende Hinweisschilder für die Besucher aufzustellen. „Wir haben also sämtliche Aspekte, die zu einer dauerhaften Lösung führen können, im Blick und verfolgen diese auch“, sagt Bewig. Deshalb sei man zuversichtlich, mit der Summe der Maßnahmen Erfolg zu haben. Optimistisch ist auch Torsten Kramer. „Wir gehen ebenfalls davon aus, bis spätestens Ende Februar eine Lösung für die Wildschweinplage gefunden zu haben“, sagt der Bereichsleiter der Friedhofsgärtnerei der Paul-Gerhardt-Diakonie am Evangelischen Johannesstift. Die Friedhofsgärtnerei hat seit August 2018 bis heute rund 500 Beschwerdeunterschriften von Spandauern gesammelt, die von den Wildschweinen genervt sind. Denn wie bereits mehrfach berichtet, verwüsten die Schwarzkittel täglich mehrere hundert Grabstätten auf dem städtischen Friedhof. Besonders traurig: Darunter sind auch Gräber von Kindern.

Keine endgültige Garantie

Trotz alledem kann der Stadtrat den Spandauern keine endgültige und hundertprozentige Lösung für den Friedhof versprechen, der immerhin fast 45 Hektar groß und von einem 3,7 Kilometer langen Zaun mit diversen Toren und Eingängen umgeben ist. Frank Bewig: „Das wäre nach den Erfahrungen der letzten zehn Jahre nicht aufrichtig, da Schäden an der Zaunanlage, beispielsweise durch Unwetter oder Vandalismus, auch künftig nicht ausgeschlossen werden können.“ Was auch für das nicht ordnungsgemäße Zuschließen der Eingänge gelte.

Seit der Unterschriftenaktion im August gab es zwei runde Tische mit Vertretern der Berliner Forsten, des Grünflächenamtes, der Friedhofsgärtnerei, der Dauergrabpflegegesellschaft „Friedhof Treuhand Berlin“ sowie mit Stadtjägern. Im September folgte eine Aktion, um den Wildschweinbestand zu erfassen und Tiere vom Friedhof zu vertreiben. Daran nahmen rund 65 Freiwillige teil. In den vergangenen Jahren investierte das Bezirksamt nach eigenen Angaben rund 200.000 Euro für den Einbau von Wildgitterrosten und die Sicherung mehrerer Eingangstüren auf dem Friedhof.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

53 folgen diesem Profil

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 434× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.174× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.543× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 3.092× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 4.040× gelesen