Schadstoffe im Asphalt
Wie gefährlich ist der Asbest an der Falkenseer Chaussee?
Seit 4. September wird die Fahrbahn der Falkenseer Chaussee zwischen Frankenwald- und Westerwaldstraße saniert. Das ist nicht ganz problemlos, worauf ein Schild hinweist. Es warnt vor Asbestfasern.
Marcel Eupen vom Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzbund (AMV) hat das Schild am 12. September entdeckt und ein Foto an das Spandauer Volksblatt geschickt. Verwundert habe ihn, dass der Fund anscheinend zu keinen sichtbaren Konsequenzen an der Baustelle geführt habe, sagte Eupen. Zumindest während seiner Beobachtung am 12. September hätten die Bauarbeiter keinen Mundschutz oder Sicherheitskleidung getragen. Es habe auch keine zusätzliche Absperrung zur noch offenen Fahrbahn gegeben. Dabei könnten bereits geringe Mengen Asbest große Gesundheitsgefahren bergen.
Wird hier fahrlässig mit einem gefährlichen Fund umgegangen? Den Aussagen von Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) zufolge ist das nicht der Fall. Durch Voruntersuchungen im vergangenen März sei bekannt gewesen, dass es hier asbesthaltige Schalungsmaterialen gebe, antwortete der Stadtrat unter anderem auf Nachfragen des Spandauer Volksblatts. In einem speziellen mechanischen Verfahren werde deshalb die Asphaltschicht von der Betonunterkonstruktion getrennt. Dafür verantwortlich sei eine für Gefahrenstoffe spezialisierte Fachfirma.
Für die Arbeiten sei ein Arbeits- und Sicherheitsplan angefertigt worden, in dem der Ablauf sowie die „technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen detailliert dargelegt wurden.“ Darüber hinaus wäre der Arbeitgeber verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung gemäß Arbeitsschutzgesetz anzufertigen. Anfallende Abfälle seien sofort mit Wasser zu benetzen und in staub-, beziehungsweise faserdichte Behälter, Foliensäcke oder sogenannte Big Bags zu verpacken und zu beschriften. Eine Sicherung des mit Asbestzement kontaminierten Materials erfolge durch verschließbare Bauzaunfelder.
Schutzkleidung, so Schatz, müsse nur während der Fräsarbeiten getragen werden. „Zu jedem anderen Zeitpunkt ist Asbest gebunden und damit ungefährlich“. Nach seinen Informationen sei die Ausrüstung bei dieser Arbeit angelegt und die „Schutzvorschriften somit eingehalten worden“. Das Schild sei von der zuständigen Fachfirma aufgestellt worden, gemäß den Richtlinien zur Veröffentlichung bei zu erwartenden Gefahrenstoffen. Wegen der rechtzeitigen Kenntnis und entsprechender Maßnahmen bleibe es auch bei der voraussichtlichen Bauzeit von etwa sechs Wochen. Und „nach dem Kenntnisstand des Bezirksamtes Spandau bestand und besteht zu keiner Zeit eine Gefahr durch Schadstoffe für die Öffentlichkeit“.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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