Eltern wollen aus der Filiale der Siegerland-Grundschule raus

Carola Hendrich, Thomas Hamann und Manuela Reese (r.) hatten auf ein Ende der Filiale gehofft. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Ärger an der Siegerland-Grundschule: Eltern wollen aus der Filiale raus. Doch das dauert noch zwei Jahre.

Schick und modern kommt der neue Modulare Ergänzungsbau auf dem Hof der Siegerland-Grundschule daher. Funktional ist er außerdem, denn er schafft mehr Platz. Viele Eltern hatten mit dem Neubau auf ein schnelles Ende des Filialbetriebs an der Remscheider Straße gehofft. So jedenfalls hatte man es ihnen angekündigt. Doch daraus wird nichts. Weil das 50 Jahre alte Haupthaus energetisch saniert werden soll, wird der neue Ersatzbau als Ausweichquartier gebraucht und zwar bis 2018.

Rund 50 Schüler konnten aus der Filiale inzwischen in den Neubau umziehen. Vier Klassen aber müssen weiter dort ausharren. Alles halb so schlimm, könnte man meinen, schließlich sind die Kinder das gewöhnt. Doch die Eltern laufen Sturm. „Alles ist beengt, weil Räume fehlen. Im Kreativraum wird jetzt unterrichtet und der Kopierraum der Lehrer ist Aufenthaltsraum für an die 100 Kinder“, ärgern sich Manuela Reese, Elternvertreterin Carola Hendrich und Thomas Hamann. Seit Ostern gehe das schon so. Der Grund für die Enge ist der Einzug von 70 Schülern aus der Freien Georgschule in einen Flügel der Filiale. Die wiederum musste an der Seeckstraße raus, weil das Gebäude für Schüler benötigt wurde, deren Schule gerade saniert wird. „Hätten unsere Kinder allesamt in den Ersatzbau umziehen können, wäre das ja auch kein Problem, aber so geht das nicht. Wir sind immerhin eine Ganztagsschule.“

Mit Blick auf den Pausenhof wird die Kritik nicht besser. Kein Baum, keine Spielecken. Dafür Beton und das einzige Klettergerüst ist gesperrt. Freiwillig würde hier kein Kind spielen wollen.

Im Schulamt ist die Raumnot bekannt. „Die haben wir an vielen Schulen, auch weil wir neue Willkommensklassen eröffnen müssen“, sagt Schulamtsleiter Gregor Kempert. Dass das Haupthaus der Grundschule saniert werden müsse, sei aber lange bekannt. Ist die Sanierung in zwei Jahren beendet, sollen alle Schüler aus der Filiale ausziehen. Was die Freie Georgschule betrifft, so muss diese die Filiale bis spätestens Anfang August verlassen haben, informiert Gregor Kempert. Ein Teil der Kinder werde dann aber wegen der Baumaßnahme im Haupthaus wieder in die Filiale zurückmüssen.

Grundsätzlich will der Bezirk weg von seinen Schulfilialen, denn sie erschweren den Fachunterricht und verschwenden wertvolle Unterrichtszeit. Die Filiale an der Remscheider Straße aber muss wohl bleiben. Die benachbarte B.Traven-Oberschule bekommt zum Schuljahr 2017/18 eine Grundstufe und braucht je nach Bedarf die Unterrichtsräume. Ob die Filiale inklusive Schulhof vorher noch saniert wird – dahinter steht ein dickes Fragezeichen. In der Investitionsplanung des Bezirks bis 2019 ist sie jedenfalls nicht gelistet. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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