Gemeinsam lernen bis zum (Ab)Schluss: B.-Traven-Schule eröffnet 2017 Grundschulzweig

Arno de Vries kam 2012 an die B.-Traven-Oberschule. Er hofft, im Schuljahr 2017/18 zwei erste Klassen an den Start zu bringen. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Spandaus einziger Gemeinschaftsschule fehlten bislang die Grundschüler. Zum Schuljahr 2017/18 kann die B.-Traven-Schule nun endlich den Grundschulzweig eröffnen. Die Anmeldungen laufen bereits.

Den Status einer Gemeinschaftsschule hat die B.-Traven-Schule am Recklinghauser Weg 26 schon lange. Seit 2008 ist die Oberschule als einzige Spandauer Schule im Berliner Modelversuch „Pilotphase Gemeinschaftsschule“. Von der 1. bis 13. Klasse durchgängig lernen konnten Schüler dort aber bisher nicht. Der Schule fehlten über Jahre die Grundschüler. De facto blieb die B.-Traven-Schule also eine Oberschule.

Nun aber soll es im September 2017 losgehen mit einer zweizügigen Grundstufe. „Das Ganztagskonzept ist fertig. Jetzt suchen wir noch ausgebildete Montessori-Lehrer und einen freien Träger, der die Erzieher mitbringt“, informiert Arno de Vries. Wie viele Grundschüler sich schon angemeldet haben, weiß der Schulleiter allerdings erst in einigen Wochen. Denn die Gemeinschaftsschule steht Erstklässlern aus ganz Spandau und anderen Bezirken offen und hat somit keinen eigenen Grundschulbezirk. Anmelden müssen die Eltern ihre Kinder deshalb auf der Grundschule in ihrem Wohnbezirk. Die meldet die Bewerber für die Gemeinschaftsschule dann nach Spandau weiter und das kann wegen möglicher Änderungswünsche von Eltern noch bis Dezember dauern. Arno de Vries ist optimistisch, mindestens zwei erste Klassen voll zu bekommen.

Individuelle Lernziele, statt Benotungen

Denn an der Gemeinschaftsschule läuft vieles anders oder sogar besser, als in anderen Einrichtungen. Die Kinder lernen jahrgangsübergreifend in Klasse 1 bis 3 sowie in Klasse 4 bis 6 und bleiben bis zum Abschluss der zehnten oder 13. Klasse zusammen. Sie werden nicht nach Leistungsstärke in Lerngruppen oder Schulformen getrennt. Jedes Kind wird in der Klasse individuell gefördert, egal wie intelligent es ist, ob seine Eltern arm oder reich, gebildet oder ungebildet sind. Der Lehrer agiert als „Coach“, statt Klassenarbeiten gibt es individuelle Lernzielkontrollen. „Und zwei Mal im Jahr bekommen die Schüler eine Bilanz über ihre Fortschritte“, sagt Arno de Vries. Der Schulleiter ist vom Konzept der Gemeinschaftsschule überzeugt, auch wenn das Schulmodell noch jung ist. „Gemeinsam lernen Schüler einfach besser.“

Wie gut die Schüler ihre Schullaufbahn meistern, zeigt sich jedoch frühestens 2021, wenn die ersten Abiturienten die Schule mit dem Stempel „B.-Traven-Gemeinschaftsschule“ verlassen. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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