Von Apfel bis Zitronen-Verbene: In der Gartenarbeitsschule gibt es viel zu lernen

Komplett rosa sind die kleinen Pfirsiche, die im Kräutergarten der Gartenarbeitsschule „An der Kappe“ wachsen. Mitarbeiterin Marion Thoma und Besucher Tomas Caravacca Muss lassen sich die leckeren, leicht bitteren Früchte schmecken. | Foto: Berit Müller
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  • Komplett rosa sind die kleinen Pfirsiche, die im Kräutergarten der Gartenarbeitsschule „An der Kappe“ wachsen. Mitarbeiterin Marion Thoma und Besucher Tomas Caravacca Muss lassen sich die leckeren, leicht bitteren Früchte schmecken.
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Spandau. Dutzende Kisten, randvoll gefüllt mit prächtigen Äpfeln, lagern derzeit in der Gartenarbeitsschule „An der Kappe“. Beim großen Apfelfest am 17. Oktober geht es dem Obst an die Schale: Es kommt in die Saftpresse, ins Kompott oder in den Kuchen.

Um die 10.000 Quadratmeter misst das Gelände – und dennoch wissen selbst viele Anwohner nicht, welch ein besonderes Grünstück in der Borkzeile 34 zu finden ist. „Die meisten glauben, das ist hier bloß der Schulgarten der Askanier-Grundschule“, sagt Marion Thoma. „Dabei hat doch so ein Schulgarten höchstens 300 Quadratmeter.“ Kein Zweifel, die ehemalige Leiterin der Gartenarbeitsschule „An der Kappe“ hängt noch sehr an ihrer einstigen Arbeitsstätte, weshalb sie – inzwischen ehrenamtlich – dort aushilft, wann immer sie kann.

An diesem strahlenden Oktobertag führt Marion Thoma eine Gruppe Neugieriger durch die Anlage; schwärmt von den vielfältigen Projekten für Kinder, preist Schülerbeete, zeigt Insektenhotel und Wasserspiellandschaft. Im Kräutergarten hält sie den Besuchern immer mal wieder etwas unter die Nase. Den Schnittknoblauch etwa, der tatsächlich riecht und schmeckt wie ein Mix aus Schnitt- und Knoblauch. Schon gewöhnungsbedürftig. Die Zitronen-Verbene hingegen duftet himmlisch, und wie der rosa Pfirsich mundet, weiß Tomas Caravacca Muss nach einer Kostprobe. „Nicht übel“, konstatiert der leidenschaftliche Hobby-Gärtner. „Allerdings ein bisschen bitter.“

Die Natur für Großstadtkinder erlebbar machen – und zwar nicht jwd, sondern in den Kiezen: Das ist die Aufgabe der Gartenarbeitsschulen. Zwölf Einrichtungen mit insgesamt 38 Hektar Fläche gibt es in Berlin. Die Spandauer Gartenarbeitsschule teilt sich in zwei Standorte, neben dem grünen Lernort „An der Kappe“ gibt es einen weiteren in Hakenfelde. Angebote und Projekte sind vielfältig und gehen über die namensgebende Gartenarbeit weit hinaus: Allein in der Borkzeile können Mädchen und Jungen außerdem spinnen, färben und filzen; Bienenwachs verarbeiten, Blumen- und Weihnachtsgestecke basteln, Kerzen ziehen, Brot backen, eine Regenwurmwerkstatt besuchen, Aquarien und Terrarien bauen und vieles mehr. Gern würde die Schule auch wieder Bastelstunden mit Walnussschalen anbieten – allerdings hat die Schwarzflecken-Krankheit in diesem Jahr die gesamte eigene Ernte ruiniert. Deshalb freuen sich Marion Thoma und die neue Leiterin der Schule, Gesa Jakobsen, über Nuss-Spenden von Spandauer Kleingärtnern. „Wir holen die Spenden auch ab“, versprechen sie.

An manchen Wochenenden laden Haus und Garten in der Borkzeile zu Familiennachmittagen ein – das Thema bestimmt jeweils die Jahreszeit. So feiern Mitarbeiter und Gäste am Sonnabend, 17. Oktober, das Apfelfest. Von 11 bis 17 Uhr kann jeder vorbeikommen, eigene Äpfel mitbringen und das Obst in Saft, Gelee, Kompott oder Chutney verwandeln. Saftpressen und anderes Gerät stellt die Schule. Es wird gebastelt und gebacken. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft LebensMittelPunkt Spandau, die den Tag nutzt, um ihr Anliegen – überschüssige Waren aus der Region zu sammeln und zu verwerten – ausführlicher vorstellen will.

Wichtig: Leere Flaschen und Gläser für den Transport von Apfelsaft, Gelee und Co. nicht vergessen! bm

Weitere Informationen gibt es unter  26 30 53 45.
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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