Mord auf offener Straße und Fragen zum Motiv
Polizei ermittelt nach Bluttat am 6. Mai in alle Richtungen
Am Nachmittag des 6. Mai ist an der Kreuzung Im Spektefeld und Hauskavelweg ein Mann auf offener Straße erschossen worden.
Der Mann starb noch am Tatort. Die tödlichen Schüsse waren laut mehrerer Medienberichte aus einem Auto auf ihn abgegeben worden. Möglicherweise ist außerdem auf das Opfer eingestochen worden. Zur Identität des Toten gab es auch eine Woche darauf noch keine detaillierten Informationen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Hinweise, nach denen es sich um einen 19 Jahre alten Bewohner eines nahe gelegenen Flüchtlingsheims handelt, wurden weder bestätigt noch dementiert.
Zum Hintergrund der Tat liefen die Ermittlungen zunächst „in alle Richtungen“. Dass sie in Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität (OK) stehen könnte, werde allerdings, zumindest nach den bisherigen Erkenntnissen, nicht gesehen. Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, war kurz nach dem Geschehen zu einer etwas anderen Einschätzung gekommen. „Diese öffentliche Hinrichtung in Spandau zeigt uns, wozu Menschen in der organisierten Kriminalität fähig sind“, hieß es in seiner Stellungnahme. Berlin sei zwar grundsätzlich eine sichere Metropole, allerdings werde beim Konkurrenzkampf innerhalb der Organisierten Kriminalität immer häufiger zu Waffengewalt gegriffen und Menschenleben nichts mehr wert seien. Jendro erinnerte auch an Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen gerade in Spandau, die dem Clan-Milieu zuzurechnen seien.
Die Ermittler scheinen demgegenüber eher von einer Beziehungstat auszugehen. Auch Hinweise auf einen rechtsextremistischen Hintergrund lägen zunächst nicht vor.
Keine konkreten Angaben gab es in den ersten Tagen auch zu dem oder den Tatverdächtigen. Sehr schnell wurde dagegen die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Sie richtete sich speziell an Personen, die Fotos oder Videos vom Tatgeschehen und Tatort gemacht hatten. Dieses mögliche Beweismaterial sollte unter dem Link https://be.hinweisportal.de/hauskavelweg gesendet werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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