Israfil Yildizkan ist Spandauer des Monats
Spandau. Israfil Yildizkan ist von Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) als Spandauer des Monats Juni ausgezeichnet worden.
Israfil Yildizkan ist Spandauer durch und durch. Das merkt man, wenn er über „seinen“ Bezirk spricht. Der 54-jährige kam 1988 aus der Türkei nach Berlin. Kurze Zeit lebte er im Wedding. Aber seit 1991 nennt er Spandau sein Zuhause. Der Liebe wegen blieb er. Israfil Yildizkan ist Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern. Seit 1992 arbeitet er bei der kassenärztlichen Vereinigung als Sachbearbeiter.
Das Sitzen ist nichts für ihn. Er muss etwas tun. Am besten für und mit den Menschen um ihn herum. Deshalb fing er nach kurzer Zeit an, sich für ein Miteinander zu engagieren. „Mir ist es wichtig, dass sich die verschiedenen Kulturen kennen und verstehen lernen“, so Yildizkan
Aus diesem Grund ist er in seinem Kiez aktiv. Er engagiert sich im Quartiersmanagement der Spandauer Neustadt, um für ein besseres Miteinander zu sorgen. So leitet er einmal in der Woche ein Improvisationstheater. Menschen im Alter von sie-ben bis 77 Jahren sind dabei. Eine feste Gruppe von rund zehn Leuten bildet den Kern. Ansonsten ist jeder herzlich eingeladen mitzumachen und die Gruppe ist offen für Jeden. Unter anderem ist der örtliche Kontaktbereichsbeamte mit dabei.
Außer der Theatergruppe leitet Israfil Yildizkan noch eine Tanzgruppe. Hier werden türkischen Folkloretänze gelernt und getanzt. „Dieses Kulturgut geht oft verloren. Das ist schade. Ich habe damals in der Schulzeit auf dem Gymnasium gelernt. Ich tanze gern und gebe dieses Wissen auch sehr gern weiter“, sagt Yildizkan. 22 junge Mädchen sind mit von der Partie. Auch zwei deutsche Mädchen sind dabei. Und wenn es sich ergibt, führt die Gruppe die Tänze auf. Zum Beispiel auf Hochzeiten oder Familienfeiern, aber auch beim jährlichen Kulturfest.
Das Kulturfest ist eines seiner größten Projekte. Mittlerweile ist es so erfolgreich, dass sich im letzten Jahr eine Kooperation mit der Lutherkirche gegründet hat. Das Fest findet rund um die Kirche statt. Den kulturellen Teil organisiert Israfil Yildizkan. Unterstützt wird das Ganze auch von der Vereinigung Wirtschaftshof. Und so werden am 17. September wieder 30 Stände mit Essen aus aller Welt, Vorführungen von Tanz und Theater und vieles mehr den Gästen präsentiert.
In seiner Freizeit schreibt Israfil Yildizkan Gedichte. Er ist eigentlich Künstler, sagt er, Poet. Er veranstaltet Lesungen in seinem Kiez für türkische und deutsche Nachbarn. Er will die Menschen teilhaben lassen und für die Lyrik begeistern. Dafür werden seine Gedichte auch vom türkischen ins Deutsche übersetzt, was nicht ganz einfach ist. „Jede Sprache hat seine eigene Lyrik“, sagt er. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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