"Schweinerei" in Grünanlage: Totes Wildschwein bleibt sieben Tage liegen
Falkenhagener Feld. Wildschweine sterben. Mitunter auch unerlaubt in geschützten Grünanlagen. Was den Amtsschimmel zum Wiehern bringt.
In einer geschützten Grünanlage unweit der Kleingartenanlage „Neu Sternfeld“ am ehemaligen Grenzstreifen lag tagelang ein totes Wildschwein. Wie es genau ums Leben kam, ist nicht bekannt. Aber ein besorgter Anwohner fragte sich: Warum kümmert sich keiner und bringt das weg?
Besagter Anwohner ist André Heyne. Er findet das verendete Wildschwein beim Spaziergang mit seinem Hund am Freitag, 28. Juli, und meldet den Fund der Polizei. Die Beamten fahren raus, nehmen alles auf und wollen den Revierförster informieren. Was André Heyne da noch nicht ahnt: Es würde noch eine ganze Woche dauern, bis der Kadaver beseitigt werden sollte.
Denn der Förster ist gar nicht zuständig. Was André Heyne wundert, denn es ist ein Wildtier, und da die Todesursache nicht klar ist, kann eine Seuchengefahr nicht ausgeschlossen werden. Doch die Berliner Forsten bestätigen: Entsorgungspflichtig ist immer der Grundstückseigentümer, in diesem Fall also das Bezirksamt.
Firma findet totes Wildschwein nicht
Als übers Wochenende mit dem Wildschwein nichts passiert, kontaktiert André Heyne am Montag das Ordnungsamt. Dort ist man bereits informiert und hat auch schon ein qualifiziertes Entsorgungsunternehmen für Tierkadaver beauftragt. Doch die Suche nach dem toten Schwein endet für die Tierentsorger in der weitläufigen Grünanlage erfolglos. „Die Firma teilte uns mit, sie habe das Wildschwein nicht gefunden“, sagt Ordnungsamtsleiterin Elke Gassert. Sie vermutet, dass jemand das rot-weiße Absperrband der Polizei rund um den Fundort entfernt hat.
„Die sind wahrscheinlich auf der falschen Seite des Grenzstreifens reingefahren“, glaubt dagegen der Anwohner. Denn am Dienstag habe er das Flatterband noch gesehen.
Wieder vergeht Zeit. Am Donnerstag, 3. August, liegt der stinkende Kadaver immer noch in der Grünanlage. André Heyne ist verärgert. „Offensichtlich sehen sich die Behörden außerstande, einen Wildschweinkadaver aus einer geschützten Grünanlage zu entfernen.“
Das Ordnungsamt hat das Flatterband inzwischen ersetzt und die Firma erneut beauftragt. Spätestens am Freitag, 4. August, soll das Wildschwein abgeholt werden. „Das wäre dann Tag Sieben“, sagt André Heyne, der eigentlich keinen großen Wirbel um die Sache machen wollte. „Aber ohne mich wäre vielleicht gar nichts passiert.“ uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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