SPD und Grüne finden Kosten-Zuschlag unsozial
Auf 30 Grad aufgeheiztes Wasser soll am Wochenende die Spandauer ins Radelandbad locken. Das Warmbaden steht seit Jahresbeginn sonnabends und sonntags auf dem Programm. Allerdings kostet das dann zusätzlich 1,50 Euro pro Person. Unsozial sei dieser Zuschlag, befanden SPD und Grüne Alternative Liste (GAL) und forderten, die Warmbadetage deshalb wieder abzuschaffen. Denn Sozialschwache und Familien mit Kindern könnten sich den Besuch in das derzeit einzig offene Hallenbad der Berliner Bäderbetriebe (BBB)in Spandau am Wochenende nicht mehr leisten, was insbesondere die Kinder enttäusche, heißt es in dem gemeinsamen Antrag. Da zugleich der Eintrittspreis erhöht wurde, führe dies zu Benachteiligungen, die abzulehnen seien, so SPD-Fraktionschef Christian Haß.
Die BBB hatten zum Jahresanfang die Tarife unter anderem für das Einzelticket von 4,50 auf 5,50 Euro erhöht.
Den für das Warmbaden erhobenen Aufschlag lehnten die Bezirksverordneten am 26. Februar zwar fraktionsübergreifend ab. Der Antrag der CDU-Fraktion, die Warmbadetage zu erhalten und lediglich den Aufschlag abzuschaffen, fand jedoch keine Zustimmung. "Ich finde es sehr schade, dass die gerade von Familien und älteren Besuchern gern genutzten Warmbadetage nun der Vergangenheit angehören sollen", sagte Lars Reinefahl, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Weil der Antrag von SPD und GAL mehrheitlich durchging, ist das Bezirksamt nun aufgefordert, sich bei den BBB für die Abschaffung der Warmbadetage mit Zuschlag am Wochenende einzusetzen. Das dürfte allerdings schwierig werden, denn die BBB sehen dafür keinen Anlass. "Die Nachfrage zeigt uns, dass der Bedarf da ist, gerade bei Familien und Senioren", sagte Sprecher Matthias Oloew. Auch hätte eine Umfrage vorab bestätigt, dass viele Kunden einen Warmbadetag wollten und dafür auch bereit seien, mehr zu bezahlen. Darum werde möglicherweise auch im Kombibad Süd, das im Sommer wiedereröffnen soll, ein Warmbadetag angeboten.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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