Ein sicherer Ort für Kinder: Erste offene Familienwohnung geht ans Netz

Sozialarbeiterin Ilona Petruck backt mit den Kindern Waffeln. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Spandau hat als erster Bezirk eine „offene Familienwohnung“. Für Familien ist sie ein Treffpunkt, für Kinder ein sicherer Ort. Denn im Kiez rund um den Kraepelinweg kommt es immer wieder zu Gewaltfällen.

Ein zweites, und vor allem sicheres Zuhause soll die Familienwohnung sein. Vier Zimmer groß liegt sie im Hochhaus am Kraepelinweg 13 und steht jeder Familie offen, die in einer schwierigen Lebenssituation steckt, Beratung braucht oder ihr Kind für einige Stunden gut betreut wissen will.

Eltern können sich vormittags beim Frühstück austauschen, wenn der Nachwuchs in der Schule lernt, die Sozialberatung aufsuchen oder im Café Stricknadel um die Wette häkeln. Für den Nachmittag hält die Wohnung diverse Spiel-, Bastel- und Lernangebote für Kinder aus der Nachbarschaft bereit. Geöffnet ist die offene Familienwohnung schon länger. Beim Tag der offenen Tür am 10. November haben Kinder, Lehrkräfte, Eltern, Nachbarn, Ehrenamtler und Schulsozialarbeiter aus den benachbarten Grundschulen Am Wasserwerk und Im Beerwinkel den neuen Familientreffpunkt nun erstmals öffentlich gefeiert. Zudem unterzeichneten alle zwölf Projektpartner den Partnerschaftsvertrag, darunter Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und Jugendamtsleiter Walter Sablotny.

"Der Bedarf wird weiter steigen"

„Hier wird Familienalltag gelebt und geübt. Und bei Bedarf finden Eltern Hilfe in allen Lebenslagen“, sagte Heidi Depil, Geschäftsführerin der Casablanca gGmbH. Casablanca ist als sozialer Träger für die Angebote in der offenen Familienwohnung verantwortlich. Die Gewobag als Partner stellt die Wohnung mietfrei bereit und übernimmt die Strom- und Betriebskosten. Senat und Bezirk zahlen die Personal- und Projektkosten und das Jobcenter Spandau unterstützt mit MAE-Kräften. Das Gesundheitsamt und das Jugendamt Spandau, die schulpsychologische Beratungsstelle, Familienzentren, das Netzwerk Prävention und das Quartiersmanagement zählen ebenfalls zu den Projektpartnern. Das „Netzwerkprojekt Familie stärken“ ist somit auf breite Füße gestellt, denn der Bedarf im Kiez ist hoch und dürfte mit der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Freudstraße weiter steigen. Schon jetzt nutzen mehr als 40 Kinder die wöchentlichen Angebote. „Wir hatten die ersten Nachfragen, da waren die Räume noch gar nicht fertig“, sagte Projektkoordinatorin Dorthe Kreckel.

Geboren wurde die Idee für die offene Familienwohnung vor zwei Jahren, als es wiederholt Gewaltvorfälle gegen Kinder im Kiez gab. Gewobag, Casablanca und Quartiersmanager hatten sich daraufhin an einen Tisch gesetzt und überlegt, wo man einen sicheren Ort für Kinder eröffnen könnte. Partner wurden ins Boot geholt und das Projekt auch finanziell festgezurrt.

Die offene Familienwohnung ist dienstags bis donnerstags ab 10 Uhr geöffnet. Die Angebote laufen bis spätestens 18 Uhr. uk

Sozialarbeiterin Ilona Petruck backt mit den Kindern Waffeln. | Foto: Ulrike Kiefert
Heidi Depil, Helmut Kleebank und Snezana Michaelis vom Gewobag-Vorstand unterzeichnen die Vereinbarung. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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