Mehr Zimmer für Schwerstkranke: Waldkrankenhaus baut Palliativ-Angebot aus

Neben der Onkologie hat jetzt auch die Geriatrie am Waldkrankenhaus mehrere Palliativ-Zimmer. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Das Evangelische Waldkrankenhaus hat sein palliatives Angebot ausgebaut. Zimmer für Schwerstkranke gibt es jetzt auch in der Geriatrie.

Die Fachabteilung für Altersmedizin (Geriatrie) der Paul Gerhardt Diakonie am Evangelischen Waldkrankenhaus hat ihr Betreuungsangebot um vier Palliativ-Zimmer mit insgesamt fünf Betten erweitert. Auch Angehörige können in den drei neuen Einzelzimmern und einem Doppelzimmer übernachten. Fünf Palliativmediziner und zwei Fachpflegekräfte kümmern sich um die Patienten. „Weitere Pflegemitarbeiter werden zur Zeit ausgebildet“, informiert Oberärztin Ulrike Kaiser-Weißschuh.

Im geriatrischen Bereich ist die Palliativmedizin relativ selten. Obwohl gerade in der Altersmedizin die Voraussetzung für eine solche Betreuung, nämlich eine chronische, unheilbare und fortgeschrittene Erkrankung oft gegeben sei, erklärt die Internistin. „Gleichzeitig sind hier die Herausforderungen aufgrund der Multimorbidität (Vielzahl von Erkrankungen, Anm. d. Red.) der hochbetagten Patienten groß.“

Onkologie und Geriatrie unterscheiden sich erheblich

Was die Geriatrie jetzt bietet, gibt es in der Onkologie des Waldkrankenhauses mit ihrem separaten Palliativbereich bereits seit vielen Jahren. Internist und Palliativmediziner Michael Benert arbeitet seit mehr als 20 Jahren auf der Station. „In der onkologischen Palliativarbeit gehe es vor allem darum, frühzeitig tätig zu werden und vorausschauend zu planen", erläutert Benert. „Denn nicht jeder Patient mit einer unheilbaren Krebserkrankung stirbt bald.“ Der Unterschied zur geriatrischen Palliativmedizin sei dabei häufig das Alter der Patienten. „Manche haben noch kleine Kinder und selbst noch Eltern. Die Sorgen sind hier auf der Onkologie also ganz andere als in der Geriatrie.“

So brauchen neben den Patienten oft auch die Angehörigen Hilfe und zwar nicht nur beim langsamen Abschiednehmen, falls der Tod direkt bevor steht, sondern auch beim Suchen nach Lösungen, wenn Patienten, die sich wieder soweit erholt haben, entlassen werden können. Wie geht es danach weiter und welche Einrichtungen bieten geeignete Behandlung und Betreuung an? Antworten und Kontakte vermittelt auch hierbei das Palliativ-Care-Team aus Ärzten, Pflegern, Seelsorgern, Psychologen und Therapeuten.

Die neuen Palliativzimmer in der Geriatrie und die gesonderte Ausbildung der Mitarbeiter hat der Förderverein der Paul Gerhardt Diakonie mitfinanziert. Der Ausbau der palliativmedizinischen Angebote in Krankenhäusern ist Bestandteil des Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung von Dezember 2015. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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