"Alles wie fast immer" - Wasserfreunde holen ihren 34. deutschen Meistertitel
Spandau. Die Bilder gleichen sich in nahezu jedem Jahr. Nach Abpfiff muss der Trainer ein Wasserbad nehmen und für die Spieler gibt es eine Sektdusche. Die Wasserfreunde Spandau 04 haben eine ziemliche Routine bei diesen Ritualen.
Am 14. Juni sicherte sich der Verein seine 34. deutsche Wasserballmeisterschaft seit 1979. Oder andersherum gesagt: Nur drei Mal stellten sie seither nicht den nationalen Titelträger. Zuletzt 2013, als der ASC Duisburg die Spandauer bezwingen konnte. Die Duisburger waren auch in diesem Jahr der Endspielgegner. Sie hatten allerdings keine Chance. Die Mindestzahl von drei Siegen in den Finals schafften die Wasserfreunde bereits nach drei Begegnungen. Sie gewannen zunächst am 10. Juni im Ruhrgebiet knapp mit 7:6 und setzten sich dann als Gastgeber am 13. Juni sowie einen Tag später in der Schöneberger Schwimmhalle souverän mit 13:4 und 13:7 durch.
Spannung kam deshalb bei den beiden Heimpartien kaum auf. Zwar ging Duisburg im letzten Spiel zu Beginn mit 1:0 und 2:1 kurz in Führung und konnte bis zum zweiten Spielabschnitt noch einigermaßen mithalten. Danach zogen die Wasserfreunde aber davon. Schnelle Konter waren häufig das Erfolgsrezept. Mit einem langen Abwurf bediente Torwart Laszlo Baksa einen gestarteten Angreifer, der den Ball im gegnerischen Gehäuse versenkte. Obwohl immer wieder praktiziert, fanden die Gäste dagegen selten ein Gegenmittel.
Dabei hatten die Duisburger zu Beginn der Saison immerhin für die einzige Niederlage der Wasserfreunde gesorgt, als sie im November zu Hause mit 6:4 erfolgreich waren. Nicht nur deshalb waren die Spandauer für ihre Verhältnisse eher mäßig in die Spielzeit gestartet. Aber sehr schnell kamen sie unter dem neuen Trainer Petar Kovacevic zu gewohnter Form und waren danach wieder eine Welt für sich im deutschen Wasserball. Neben der Meisterschaft holten sie in diesem Jahr ihren 30. Pokalsieg und gewannen den Supercup.
Die Klasse des Kaders sowie die zumindest auf nationaler Ebene sehr professionellen Bedingungen werden immer wieder als Grund für die anhaltenden Erfolge genannt. Dass die Vorherrschaft nicht unbedingt für mehr Spannung in der Wasserball-Bundesliga sorgt, ist dem Abonnementmeister am wenigsten anzulasten.
Trotz der Titelroutine gibt es noch Herausforderungen. Denn international haben die Spandauer in den vergangenen Jahren keine große Rolle gespielt. In der Champions League scheiterte die Mannschaft jeweils in der Gruppenphase.
Dort werde es in Zukunft eher noch schwieriger, mit den Top Teams auf dem Kontinent mitzuhalten, schwant Clubpräsident Hagen Stamm. Trotzdem sei das Ziel, es zumindest wieder einmal in die Endrunde der Königsklasse zu schaffen.
tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.