Bürgeranträge in der BVV zum Nahverkehr

Spandau. Immer mehr Bürger fordern eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Schiene. Gleich zwei Bürgeranträge zu dem Thema passierten am 20. Juni den Bau- und Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung.

Wer von Spandau mit S- oder Regionalbahn in Richtung Innenstadt fährt, muss demnächst mit noch volleren Zügen rechnen. So befürchtet der Spandauer Verkehrsexperte Jürgen Czarnetzki, dass die S-Bahn die Linie 5 noch in diesem Jahr zur Stadtbahn zurückziehen könnte. Dabei sind schon jetzt vor allem im Berufsverkehr S- wie Regionalbahnen überfüllt.

Bötzowbahn reaktivieren

Czarnetzki empfiehlt daher, den Regionalverkehr am Bahnhof Spandau stärker auszubauen. Aber auch die Wiederinbetriebnahme der Bötzowbahn ist für ihn eine Alternative. Die Reaktivierung der stillgelegten Strecke ist nach seiner Schätzung für eine Summe von unter zehn Millionen Euro zu haben. Diese Vorschläge hat er in die Generationen-BVV eingebracht, und am 20. Juni standen sie im Bauausschuss zur Beratung, ebenso wie die von Michael Koesling, der vor allem den U-Bahn-Lückenschluss zwischen Ruhleben und Rathaus Spandau fordert sowie weitere Express-Buslinien.

In beiden Fällen wurden aus detaillierten Vorschlägen im Ausschuss eher allgemeine Vorschläge zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Vertreter von SPD, Grünen und Linken möchten erst einmal das von SPD und FDP geforderte Gesamtkonzept abwarten, das der Senat liefern soll. Deswegen enthielten sie sich auch bei der Abstimmung über die allgemeineren Vorschläge, während CDU, AfD und FDP dann doch mehr Druck in Richtung bessere Angebote machten. Dabei sind die einzelnen Vorschläge auch im Bezirk umstritten. So befürchtet die CDU-Bezirksverordnete Beate Christ, dass eine Wiederinbetriebnahme der Bötzowbahn mit Straßenquerungen im Falkenhagener Feld zu einem Verkehrschaos führen könnte. Die Fordserung nach einem Gesamtkonzept zur Verbesserung des Nahverkehrs in Spandau hatte sich die gesamte BVV zu eigen gemacht. Das Spandauer Volksblatt hatte bereits berichtet: www.berliner-woche.de/125721.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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