Kritik an Bauvorhaben am Weißenseer Weg
Alt-Hohenschönhausen. Kontrovers diskutiert wird das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs der Wohnungsbaugesellschaft Howoge für ein Bauprojekt am Weißenseer Weg/ Hohenschönhauser Straße. Das Bezirksamt erwägt eine Wiederholung der Bürgerbeteiligung im laufenden Bebauungsplanverfahren.
"Die Anwohner gingen davon aus, dass ein anderer Entwurf realisiert werden würde." Jörg-Peter Sellmann (CDU) ist stellvertretender Bürgerdepütierter im Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung und selbst Anwohner in Fennpfuhl. Er zeigte sich verwundert über die am 7. Januar vom Bezirksamt vorgestellten Pläne der Howoge.
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft will zusammen mit dem privaten Investor "Varenta" die vier Hektar große Brache am Weißenseer Weg/ Hohenschönhauser Straße als Wohnquartier "Am Volkspark" entwickeln. Jetzt steht der Entwurfssieger des städtebaulichen Wettbewerbs fest. Dieser Entwurf sieht mehrere sieben- bis achtstöckige Wohnbauten vor. Insgesamt sollen 750 Wohneinheiten entstehen sowie 200 "studentische Schlafplätze", informierte das Bezirksamt. Ein Parkhaus soll die jetzt bestehenden öffentlichen Parkplätze ersetzen. Eine Kita wird den Wohnkomplex ergänzen. Der Siegerentwurf soll nach Auskunft der Howoge "Grundlage für den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit dem Bezirk" bilden.
Die Bekanntmachung löste unter den Bezirksverordneten des Ausschusses eine hitzige Debatte aus. Denn viele Einwohner hatten sich in der Vergangenheit gegen eine starke Bebauung ausgesprochen. Die Meinung der Anwohner hatte die Howoge im Frühjahr des vergangenen Jahres noch eigens mit einer Einwohnerversammlung eingeholt. Sie stellte einen Entwurf mit 950 Wohnungen, einen zweiten mit 500 vor. Beide Entwürfe waren auch die Grundlage des aktuell laufenden Bebauungsplanverfahrens. Hier nahmen die Bürger in einer frühzeitigen Beteiligung bereits Stellung. Mit den nun von der Howoge aktualisierten Plänen überlegt das Bezirksamt über eine Wiederholung dieser Bürgerbeteiligung. Die Howoge kündigt an, den Siegerentwurf zur Grundlage des Bebauungsplanverfahrens machen zu wollen. "Im Verfahrensverlauf wird es möglicherweise noch zu Anpassungen des Entwurfs kommen", so die Sprecherin Sabine Pentrop. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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