Neues Quartier am Rand des Ortsteils
Städtebaulicher Wettbewerb für das Fennpfuhler Tor ist beendet
Das Projekt „Fennpfuhler Tor“ nimmt Gestalt an. Der städtebauliche Wettbewerb für das neue Quartier ist jetzt entschieden worden.
Entstehen soll es am Rand des Ortsteils Fennpfuhl zwischen Max-Brunnow- und Storkower Straße direkt am S-Bahnring. Auf einer Fläche von zirka drei Hektar soll ein gemischtes Stadtquartier für rund 1500 Menschen gebaut werden. Vor allem dringend nachgefragter Wohnraum, aber auch Flächen für Verwaltung, Gastronomie, Nahversorgung, Büros, Kreativräume sowie soziale Infrastruktur sind Teil der Planung.
Die drei Grundstückseigentümer Howoge, Otto Wulff Projektentwicklung GmbH und Land Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) wollen eine soziale, wirtschaftliche und ökologische sowie flächen- und energieeffiziente Bebauung für das gesamte Areal realisieren, heißt es. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Oktober 2022 ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt, der nun entschieden worden ist.
Zwölf Planergemeinschaften hatten Entwürfe und Ideen eingereicht. Die Jury verlieh den ersten Preis an den Entwurf von MLA+ GmbH (Berlin/Rotterdam) mit Lysann Schmidt Landschaftsarchitektur (Wismar). In der Begründung heißt es: „Die Arbeit stellt eine solide und realistische Lösung der Aufgabe dar und ist eine gute städtebauliche Grundstruktur für die künftige architektonische Entwicklung in zeitnahen Realisierungswettbewerben.“
Die Bebauung orientiere sich in Richtung Fennpfuhl an den Bestandsgebäuden mit einer Höhe von acht Geschossen. In die Randbebauung entlang der Storkower Straße werden drei Hochhäuser als lärmschützende und maßstäblich erkennbare Stadtkante integriert. Diese Planung wird dem Kontext der Hochpunkte in der Umgebung, insbesondere dem Gustavo-Haus, gerecht. Die Vorhalteflächen für eine Stadtstraße zur Weiterführung des Verkehrs im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der A100 wurden ebenfalls berücksichtigt, so die Jury.
Den Eingang des Quartiers gegenüber der Thaerstraßenbrücke soll ein Hochhaus auf dem Grundstück der BIM markieren. In diesem Hochhaus sollen Flächen für landeseigene Arbeitsplätze entstehen sowie eine Quartiersgarage. Howoge und Otto Wulff GmbH werden in den beiden östlichen Hochhäusern sowie in den Gebäuderiegeln Wohnungen bauen. Die Hälfte der Howoge-Wohnungen wird gemäß der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin als öffentlich geförderte errichtet. Darüber hinaus wird die Howoge Wohnraum für Geflüchtete in das Quartier integrieren.
Angebote des täglichen Bedarfs, der ärztlichen Versorgung, sozialen Infrastruktur und Gastronomie sind in den Erdgeschossen vorgesehen. Insgesamt sollen im neuen Quartier mindestens 1000 Menschen wohnen und rund 500 arbeiten können. Zu Themen wie Energieversorgung, Mobilität, Nahversorgung oder Recycling werden sich die drei benachbarten Grundstückseigentümer in Quartierskonzepten weiter detailliert verständigen. Ziel ist es, bedarfsgerechte Angebote für die neuen, aber auch für die langjährigen Bewohner im Ortsteil Fennpfuhl zu schaffen.
Auf Grundlage des Siegerentwurfs wird im nächsten Schritt die Entwicklung des Rahmenplans begonnen, auf dessen Basis der Bebauungsplan erarbeitet wird. Zugleich wird ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Ziel ist, spätestens 2026 mit dem Bauen beginnen zu können. Das neue Quartier am südwestlichen Rand des Wohngebiets Fennpfuhl wird unmittelbar Veränderungen für die Anwohner mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund haben die Beteiligten entsprechend den Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau ein Kommunikations- und Partizipationsverfahren mit Anwohnern durchgeführt. Im Mai und Oktober 2022 fanden Workshops und Informationsveranstaltungen statt. Ziel war es, umfassend zu informieren und Anregungen einzuholen. Diese wurden als Stimmungsbild der Aufgabenstellung zum Wettbewerb beigefügt.
Demnächst werden die Ergebnisse des Wettbewerbs den Anwohnern in einer Ausstellung vorgestellt. Außerdem können sich Interessierte auf www.fennpfuhlertor.de informieren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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