12 "echte" Lehrer für 20 Kl. & rund 460 Kinder
Dramatische Personalsituation

Der Elterngemeinschaft der Lichtenberger Grundschule, die nach dem Berliner Entertainer Hans Rosenthal benannt ist, wurde von der Schulkonferenz darüber informiert, dass die Personalsituation für das neue Schuljahr 2022/23 äußerst angespannt ist. Aktuell sind noch 4,2 Stellen unbesetzt und nur 12 der 34 Lehrkräfte sind vollausgebildete „echte“ Lehrer, die ca. 460 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen abdecken sollen.

Die Personalsituation unter den Lehrkräften an der Schule war bereits in den letzten Jahren sehr schwierig, doch dieses Jahr ist sie dramatisch. „Wir bangen um die Bildung unserer Kinder“, bringt es Mandy Marquardt, Vorsitzende der Elternvertretung auf den Punkt. „Nach über zwei Jahren Corona, Schulschließungen und des Zurücksteckens erwarten wir, dass unseren Kindern in der Schule beim Wiederaufholen geholfen wird. Mit der Situation, die aktuell an unserer Grundschule besteht, sehen wir nicht, wie dies gewährleistet werden kann. Unseren Kindern wird damit die gerechte Chance auf Bildung genommen“, so Frau Marquardt weiter.

Bildungssenatorin Astrit-Sabine Busse hat darauf hingewiesen, dass Lehrkräfte in Berlin gerechter verteilt werden müssen. „Die Schulen seien personell ungleich ausgestattet. „Einige mit über 100 Prozent, andere liegen deutlich darunter. Da müssen wir für einen gerechten Ausgleich sorgen.““, berichtete der rbb am 8. Juni 2022. An der Hans-Rosenthal-Grundschule ist davon aktuell nichts zu spüren. In den letzten Jahren wurden alle offiziellen Wege eingehalten, um die angespannte Personalsituation anzugehen. Dennoch stehen wir vor dieser Situation. 12 ausgebildete Lehrer machen hier einen Schnitt von 40% aus. Zudem fallen nach aktuellem Stand im nächsten Schuljahr für jede Klasse pro Woche ca. 6 Schulstunden aus, vorausgesetzt, dass alle Lehrkräfte vor Ort sind und keiner krank wird.
Bei der Hans-Rosenthal-Grundschule handelt es sich um eine Schule im Aufbau. Die Schülerschaft der Schule ist sehr divers: 60 % der Kinder verfügen über einen Migrationshintergrund, viele weitere kommen aus sozial schwachen Familien. Genau diese Schülerinnen und Schüler brauchen dringend gut qualifiziertes und erfahrenes Personal! Ab August 2022 ist die Grundschule zudem auch noch ohne Schulleiterin und Konrektor, da diese zurückgetreten sind.

Text & Foto: L. Hessel

Autor:

Stephan Otto aus Spandau

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