Rückblick auf 50 Jahre Großsiedlung
Nach Aufruf in der Berliner Woche: Zirka 300 historische Fotos zeigen die Entwicklung von Fennpfuhl

Eine riesige Baustelle. | Foto:  Günter Schulz
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  • Eine riesige Baustelle.
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„Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ ist der Titel einer neuen Veranstaltungsreihe des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB).

Sie startet im Sommer im Ortsteil Fennpfuhl. Danach wird sie unter anderem in Prenzlauer Berg, in Staaken sowie in zirka 100 weiteren Berliner Kiezen fortgesetzt. In der Reihe wird die Geschichte der jeweiligen Kieze näher beleuchtet, vor allem, wie sie sich in der Zeit der Berliner Mauer entwickelten.

Dass sie im Ortsteil Fennpfuhl startet, hat unterschiedliche Gründe. Unter anderem hat an der Franz-Jacob-Straße 4B der Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seinen Dienstsitz. Zum anderen spielte das Neubaugebiet rund um den Fennpfuhl eine wichtige Rolle bei einem Kernthema der SED-Politik, nämlich dem Wohnungsbauprogramm.

Am 2. Dezember 1972 wurde mit der Grundsteinlegung für ein Doppelhochhaus am Roederplatz mit den Bauarbeiten für die erste große zusammenhängende Plattenbausiedlung der DDR begonnen. Damit kann man im Ortsteil Fennpfuhl auf 50 Jahre Leben in einer Plattenbau-Großsiedlung zurückblicken. Im Rahmen seiner Kiezreihe organisiert das Team des BAB eine Abendveranstaltung zur Geschichte der Großsiedlung Fennpfuhl in den Jahren 1972 bis 1989, zu der es auch eine Ausstellung beziehungsweise eine Präsentation von Fotos aus der Zeit von 1945 bis 1990 geben wird, informiert Jana Birthelmer. Die Referentin für historisch-politische Bildung des BAB koordiniert das Kiezreihe-Projekt.

Dieses Foto von Bauarbeiten an der Großsiedlung in den 1970er Jahren stellte der Fotograf Günter Schulz zur Verfügung. | Foto: Günter Schulz
  • Dieses Foto von Bauarbeiten an der Großsiedlung in den 1970er Jahren stellte der Fotograf Günter Schulz zur Verfügung.
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Nach einem Foto-Aufruf in der Berliner Woche gab es inzwischen bereits 13 Rückmeldungen von Zeitzeugen bei der BAB. Diese stellten für das Projekt zirka 300 Fotos zur Verfügung. Und nicht nur das: Unter anderem wurde auch ein Original 1970er-Jahre-Bauhelm aus einer Brigade spendiert, die an der Großsiedlung Fennpfuhl mitbaute. Und das BAB-Team freute sich auch, dass es sogar mit einem Erstmieter aus den Anfangsjahren ins Gespräch kommen konnte.

Neue Wohnungen entstehen in Plattenbauweise. | Foto: Günter Schulz
  • Neue Wohnungen entstehen in Plattenbauweise.
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Der heutige Ortsteil Fennpfuhl war aber nicht nur für den Wohnungsbau in der DDR so wichtig. Es gab hier auch Mitte der 1950er-Jahren eine interessante deutsch-deutsche Geschichte. Für das Gebiet war seinerzeit nämlich ein gesamtdeutscher Architekturwettbewerb ausgelobt worden. Diesen gewann der Hamburger Architekt Ernst May, berichtet Jana Birthelmer. Warum dessen Siegerentwurf nicht umgesetzt wurde, war bisher noch nicht herauszufinden. Aber vielleicht bringt ja die Abendveranstaltung im Sommer neue Erkenntnisse. Die Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ sollte übrigens bereits im März starten. Aus pandemischen Gründen und wegen des noch nicht beschlossenen Landeshaushalts musste der Beginn allerdings auf die Zeit nach dem Sommerferien verlegt werden. Geplant ist nun, neben der Abendveranstaltung zwei Kiezführungen durch die Großsiedlung Fennpfuhl anzubieten. Über das Programm der Kiezreihe wird die Berliner Woche zu gegebener Zeit berichten.

Näheres zum BAB ist auf www.berlin.de/aufarbeitung/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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