Tanzen gegen Gewalt: Aktion „One Billion Rising“ auf dem Anton-Saefkow-Platz

Mädchen und Jungen aus sechs Lichtenberger Schulen machten bei "One Billion Rising" auf dem Anton-Saefkow-Platz mit.
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  • Mädchen und Jungen aus sechs Lichtenberger Schulen machten bei "One Billion Rising" auf dem Anton-Saefkow-Platz mit.
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Für die einen ist es der Tag der Verliebten, andere setzen am 14. Februar lieber ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen – öffentlich, draußen, tanzend. Seit 2012 gibt es die weltweite Aktion „One Billion Rising“. Kinder und Jugendliche aus Lichtenberg versammelten sich zur Tanzdemo auf dem Anton-Saefkow-Platz.

Um die Mittagszeit ist dort normalerweise nicht viel los. Anders an diesem sonnigen, aber sehr kalten Februartag: Einige Hundert Mädchen und Jungen bevölkern das Pflaster nahe dem Fennpfuhl. Manche stehen bloß rum, aber die meisten bewegen sich. Rhythmisch. Sie klatschen in die Hände, drehen sich im Kreis, hüpfen im Takt. Und tun das nicht etwa, um sich warm zu halten. Ihr Tanz ist eine Demonstration.

Aus sechs Lichtenberger Schulen sind sie gekommen, um Teil der Aktion „One Billion Rising“ zu sein. Die weltweite Kampagne bringt Menschen an öffentlichen Orten zusammen, wo sie gegen Gewalt an Frauen und für ein respektvolles, gleichberechtigtes Miteinander tanzen. In aller Regel nach einer bestimmten Choreografie. Ins Leben gerufen hat die Bewegung die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler. Das war 2012.

Heute beteiligten sich Frauenrechtsgruppen und Organisationen auf der ganzen Welt. Der Hintergrund ist ernst: Nach Angaben der Initiatoren erfährt weltweit jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche Gewalt. Bei nahezu sieben Milliarden Menschen betrifft das über eine Milliarde – im Englischen one Billion – Mädchen und Frauen.

Seit 2013 tanzen am 14. Februar auch Tausende Berliner, unter anderem vor dem Brandenburger Tor und auf dem Alexanderplatz für ein Ende der Gewalt gegen Frauen. Wer bei „One Billion Rising“ mitmacht, fordert außerdem Gleichstellung und Gleichberechtigung und setzt ein Zeichen der Solidarität.

In Lichtenberg ist das MädchenSportZentrum Kreafithaus aus der Rudolf-Seiffert-Straße von Anfang an mit von der Partie. Die Einrichtung der gemeinnützigen Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ) organisiert die Tanzdemo jedes Jahr auf dem Anton-Saefkow-Platz und wirbt vorab in Lichtenberger Schulen für die Aktion. Inzwischen mit großem Erfolg. Jahr für Jahr machen mehr Mädchen mit, und sogar Jungs sind dabei. „Das geschieht aber alles auf freiwilliger Basis“, erzählt Kreafithaus-Mitarbeiterin Heike Müller. „Da wird niemand von der Schule hergeschickt. Wer sagt, ich will dabei sein, kann kommen.“ In den Winterferien lädt das MädchenSportZentrum zum Üben der Choreografie ein.

Für Heike Müller stand quasi sofort fest, dass das Kreafithaus Teil der Kampagne „One Billion Rising“ werden muss. „Es geht ja darum, die Idee in die ganze Welt zu tragen und nicht nur auf einem bekannten Platz im Land Solidarität zu zeigen“, sagt sie. „Außerdem nutzen wir die Gelegenheit auch, um den Mädchen Notrufnummern in die Hand zu geben und generell zu informieren. Tanz ist ein sehr gutes Medium, sich dem Thema anzunähern.“

In diesem Jahr tanzten rund 300 Lichtenberger Mädchen und Jungen eine Choreografie zum Song „Break the Chain“ von Debbie Allen – und zwar gleich zweimal. Zuerst erklang das englische Original, anschließend eine deutsche Version. So kam die Botschaft auch bei allen Passanten an.

Infos über die Aktion unter www.onebillionrising.de
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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