Unterstützung für Lichtenberger Arbeitslose
Lichtenberg. Wer Arbeit sucht, braucht kein Mitleid, sondern Unterstützung. Die bietet der Arbeitslosenverband Deutschland. Der Lichtenberger SPD-Abgeordnete Ole Kreins informierte sich kürzlich über Hilfsangebote im Bezirk.
Die Arbeitslosenquote in Lichtenberg ist im Vergleich zum Vorjahr von 10,4 auf 9,5 Prozent gesunken. Für Ole Kreins allerdings kein Grund zum Jubeln: "Angesichts einer Quote von mehr als neun Prozent sehe ich den Bedarf für arbeitsmarktpolitische Instrumente auch in Lichtenberg. Dazu gehören natürlich auch Projekte, die erwerbslose Menschen beraten und eine Hilfestellung geben."
Am 21. Oktober besuchte er Blaschka Brechel. Die Wirtschaftsjuristin leitet das Projekt "Für Sie" in der Landsberger Allee 180 D, in dem erwerbslose Frauen mit und ohne Migrationshintergrund beraten werden. "Der Wirtschaftsaufschwung ist da, es gibt mehr Arbeit. Doch viele, darunter Migranten oder Langzeitarbeitslose, nehmen keinen Anteil an diesem Aufschwung", sagte sie.
Gleich nebenan, nämlich im Bürger- und KommunikationsCenter Landsberger Allee 180 C, ist eine Anlaufstelle für erwerbslose Männer. Hier informieren Wolf Strelow und seine Kollegen. "Bei uns bleibt keine Frage unbeantwortet", sagt der 61-Jährige.
Der Arbeitslosenverband Deutschland will als ein Zusammenschluss von Bürgern für unabhängige Beratung sorgen und tritt vor allem für die Rechte und soziale Absicherung Erwerbsloser und von Erwerbslosigkeit bedrohter Bürger ein. In den beiden Lichtenberger Stellen finden monatlich bis zu 450 Gespräche statt. Vorrang hat die ganz persönliche Beratung: Bewerbungsunterlagen werden durchgesehen und ergänzt, Anträge ausgefüllt und auch ernste Konflikte mit Behörden gelöst.
"Der Arbeitslosenverband beobachtet die Urteile an den Sozialgerichte deutschlandweit. Wir wissen also, wie die Gesetze derzeit ausgelegt werden", sagt der Geschäftsführer des Landesverbandes Berlin, Jens Förster. Die sozialen Berater seien gut geschult. Besonders knifflige Fälle werden mit Juristen diskutiert. "Denn in vielen Fällen geht es nicht nur um die Grundsicherung, sondern auch um Arbeitsrechtsfragen oder Mietrechtsfragen", weiß Förster.
Der Arbeitslosenverband ist auch Vermittler, wenn der Ratsuchende Probleme mit dem Jobcenter hat. "Das Jobcenter, das sind nicht die Bösen. Auch diese Mitarbeiter machen ihre Arbeit gewissenhaft. Wir haben dank der Zusammenarbeit schon viele Probleme gemeinsam lösen können", sagt Blaschka Brechel.
Ein Mitarbeiter der Widerspruchsstelle des Jobcenters Lichtenberg steht regelmäßig bei Infoveranstaltungen des Arbeitslosenverbandes für individuelle Fragen zur Verfügung. So etwa am 17. November zwischen 16 bis 18 Uhr in der Landsberger Allee 180 D. Eine Anmeldung ist unter 98 31 82 96 erforderlich. Die Beratung ist kostenfrei, wie alle Beratungsangebote des Arbeitslosenverbandes.
Das Frauenprojekt "Für Sie" bietet auch eine spezielle Beratung für Migrantinnen an. "Sie müssen wegen sprachlicher Probleme viele alltägliche Hindernisse überwinden", sagt Blaschka Brechel, die selbst Bulgarisch und Russisch spricht. Neben den Beratungen gibt es regelmäßige Treffen zum Austausch. Zudem finden jeden Montag und Mittwoch von 11.30 Uhr bis 15.30 Uhr kostenlose Deutsch-Sprachkurse statt. Weitere Infos unter 98 31 82 96. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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