Eine Bedarfsampel für mehr Sicherheit
Vielbefahrene Kreuzung unmittelbar an der Schule veranlasst Elternvertreter zum Handeln

Die Elternvertreter Alexander Berndt und Philipp Stiel an einem Schultag kurz 7.30 Uhr an der Kreuzung. Ihre Kinder sind inzwischen sicher an der Schule angekommen. Die beiden Väter setzen sich für einen sicheren Schulweg ein. | Foto: Bernd Wähner
  • Die Elternvertreter Alexander Berndt und Philipp Stiel an einem Schultag kurz 7.30 Uhr an der Kreuzung. Ihre Kinder sind inzwischen sicher an der Schule angekommen. Die beiden Väter setzen sich für einen sicheren Schulweg ein.
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Viele Eltern, vor allem von Kindern aus den unteren Klassenstufen trauen sich nicht, sie allein zur Sonnenuhrgrundschule zu schicken. Die Schule liegt an der stark frequentierten Kreuzung Franz-Jacob-/Karl-Lade-Straße.

Straßenbahnen und unzählige Pkw und Lieferfahrzeuge verkehren hier. Erschwerend kommt hinzu, dass die Straßen im Bereich der Kreuzung dicht an dicht zugeparkt sind. Angesichts der Größe der Kinder und deren Augenhöhe ist besagte Kreuzung, die viele der 370 Schüler täglich passieren müssen, von ihnen kaum zu überschauen. Sie müssen die vier Straßenarme im Blick haben, auf Autos und Straßenbahnen achten. Dass es bisher noch nicht zu einem Unfall mit einem Schulkind kam, ist wirklich ein Glücksfall. Sicher liegt das auch daran, dass viele Eltern ihre Kinder sicherheitshalber begleiten.

Doch mit der aktuellen Situation geben sich die Eltern nicht zufrieden. Sie initiierten im vergangen Sommer einen Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit dem Titel „Schulwegsicherheit für die Sonnenuhrgrundschule“. Die Verordneten beschlossen, dass das Bezirksamt für eine Entschärfung des fließenden Verkehrs sorgen solle. In diesem Zusammenhang solle geprüft werden, ob der Durchgangsverkehr unterbunden werden kann.

Das Bezirksamt habe zwar bereits Gehwegvorstreckungen im Kreuzungsbereich gebaut und die Vorfahrtsregel geändert, berichtet Alexander Berndt, der Vorsitzende der Gesamtelternvertretung. Aber die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus. Elternvertreter Philipp Stiel berichtet, dass man sich für eine sogenannte Bedarfsampel stark mache. Diese schaltet für Fußgänger nur auf Grün, wenn sie eine Taste drücken.

Außerdem wünschen sich die Eltern Maßnahmen zur Reduzierung des Durchgangs- beziehungsweise Umfahrungsverkehrs durch die Franz-Jacob-Straße. Das könnte zum Beispiel mit Schwellen in der Fahrbahn geschehen. Wenn Autos langsamer fahren müssten, wäre sie als Umfahrung weniger attraktiv.

Nach dem BVV-Beschluss teilte das Straßen- und Grünflächenamt den Verordneten inzwischen mit, dass „die baulichen und verkehrlichen Möglichkeiten an dieser Stelle erschöpft“ seien. Eine Ampelanlage müsste bei der Senatsverkehrsverwaltung beantragt werden. Weil die Schule sich bereits in einer Tempo-30-Zone befindet, sei mit einer Ablehnung zu rechnen. Auch die Installation von Schwellen wird in Berlin aus unterschiedlichen Gründen inzwischen kritisch gesehen.

Nach Auffassung der Eltern sind indes noch nicht alle Maßnahmen ausgeschöpft. In Tempo-30-Zonen dürfen zwar keine den Kreuzungsverkehr regelnde Ampeln aufgestellt werden, berichtet Philipp Stiel. „Aber eine Bedarfsampel über die Karl-Lade-Straße, die nicht direkt an der Kreuzung aufgebaut wird, müsste möglich sein. Und wenn keine Schwellen installiert werden können, sollten andere Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung oder Sperrung der Franz-Jakob-Straße auf Höhe der Schule durch das Straßen- und Grünflächenamt geprüft werden. Pollern, wie sie denkbar wäre, müssten allerdings betroffene Anwohner sowie Gewerbetreibende zustimmen, skizziert das Straßen- und Grünflächenamt eine Alternative. Die Elternvertreter hoffen nun, dass sich noch Lösungen finden. Auch die Verordneten behalten das Thema weiter im Blick.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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