Warten auf die Wiedereröffnung
Anwohner vom Roederplatz beklagen schlechte Nahversorgung

Seit einem Brand im Sommer 2018 ist der Rewe-Markt am Roederplatz geschlossen – wie lange noch, ist unklar. | Foto: Berit Müller
  • Seit einem Brand im Sommer 2018 ist der Rewe-Markt am Roederplatz geschlossen – wie lange noch, ist unklar.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Seit gut einem halben Jahr ist der Rewe-Markt am Roederplatz zu – ein Feuer im vergangenen Sommer hatte das Gebäude sowie Teile der Einrichtung und Technik stark beschädigt. Noch immer hat die Rewe-Group nicht mitgeteilt, wann mit einer Wiedereröffnung des Vollsortimenters zu rechnen ist. Die Anwohner sind genervt.

Immer wieder haben Klagen über die mangelhafte Nahversorgung rund um den Roederplatz die Redaktion der Berliner Woche in den vergangenen Wochen erreicht. Tenor aller Beschwerden: Die Situation sei unzumutbar. Nicht nur sei Rewe geschlossen, generell würden immer mehr Geschäfte aufgeben.

Der noch vorhandene Discounter – ein NP-Markt an der Bernhard-Bästlein-Straße – sei überfordert, und auch der nächstgelegene Rewe am Anton-Saefkow-Platz verfüge nicht über genügend Kapazitäten, die Leute aus dem benachbarten Einzugsgebiet mitzuversorgen. „Wir sind sauer“, schreibt Reva Machost und fasst damit die Stimmung am Roederplatz zusammen. „Ich hoffe, dass der Stadtbezirk dieses Problem in Augenschein nimmt und die Anwohner informiert werden, wie es hier mit der Grundversorgung weiter gehen soll.“

NP-Markt muss erst einmal reichen

Lichtenbergs Wirtschafts- und Sozialdezernentin Birgit Monteiro (SPD) kennt die Klagen. „Auch mich erreichen Schreiben und Anrufe von Anwohnern, die mit der aktuellen Situation unzufrieden sind“, sagt die Stadträtin. Genau genommen sei die Versorgung im Viertel dank des Discounters aber sichergestellt – auch wenn die Leute die Qualität der dort angebotenen Produkte und das Ambiente bemängeln würden.

Monteiro verweist als weitere Alternative auf die Möglichkeit, sich Waren bis an die Wohnungstür liefern zu lassen. Dieses Angebot, das per Internet-Bestellung funktioniert, unterbreitet auch Rewe, es ist aber nicht kostenlos. So räumt die Stadträtin ein: „Alle Leute, mit denen ich gesprochen oder gemailt habe, wollen das aus unterschiedlichen Gründen nicht. Sie weichen zum Rewe am Anton-Saefkow-Platz aus und gehen für kleinere Einkäufe zum Discounter.“

Eröffnung noch 2019?

Wann sich die Situation entspannen wird, wann also die Brandschäden im Supermarkt am Roederplatz beseitigt sein werden, ist weiter unklar. Gegenüber der Berliner Woche äußerte sich die Presseabteilung der Rewe-Group vage, auf einen Termin für die Wiedereröffnung wollte man sich überhaupt nicht festlegen. Stattdessen berief sich das Unternehmen auf die „massiven Schäden“, die das Feuer hinterlassen habe. Der Brand habe Teile der Dachkonstruktion und des Verkaufsraums zerstört, unter dem eingesetzten Löschwasser hätten Waren, Möbel und technische Geräte wie Kühltruhen und -regale gelitten. Auch Tiefkühler und Teile der Lichtanlage seien defekt. Es gelte daher, einen Schaden in Millionenhöhe zu beheben.

„Leider können wir als Behörde die Renovierung des Marktes nicht beschleunigen“, sagt Birgit Monteiro. „Aber nach unserer Erkenntnis gibt Rewe selbst sein Bestes.“ Die Stadträtin ist sicher: „Rewe ist an einer schnellstmöglichen Schadensbeseitigung interessiert und möchte noch dieses Jahr wieder öffnen.“

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 811× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.