Pläne für Buchholz: Erstes Bürgerforum stieß auf unerwartetes Interesse
Französisch Buchholz. Das Interesse der Buchholzer an der Entwicklung ihres Ortsteils ist riesig. Das merkten die Veranstalter des ersten Bürgerforums „Ein Stadtteil verändert sich!“. Viele Besucher mussten wieder gehen, da zu wenige Plätze zur Verfügung standen.
Das Thema des ersten Forums lautete „Wohnungsbauprojekte in Französisch Buchholz“. Eingeladen hatten die Vereine „Bürgerhaus“ und „Nordlicht“. Zu Gast war Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Bereits 20 Minuten vor Beginn waren alle Plätze im größten Raum des Amtshauses Buchholz besetzt. Viele Buchholzer strömten da noch in Richtung Amtshaus. Verärgerung machte sich breit, weil man nicht mehr in den Saal kam.
Das große Interesse interpretiert Kirchner als ein Ausdruck dafür, dass Französisch Buchholz längst nicht mehr der beschauliche Ortsteil ist, der es früher einmal war. „Pankow ist der am schnellsten wachsende Bezirk von Berlin. Und in unserem Bezirk ist Buchholz der am schnellsten wachsende Ortsteil“, erklärt der Stadtrat. „Dieses Wachstum ist für die einen mit Freude, für andere mit Unbehagen verbunden.“
In den zurückliegenden Jahren ist in Buchholz bereits viel gebaut worden. Es entstanden viele Eigenheime, teils auf den Flächen einstiger Kleingartenanlagen. In jüngster Zeit sei besonders viel im Bereich der Ludwig-Quidde-Straße gebaut worden, so Kirchner. Derzeit laufen weitere Planungen für Wohnungsbau im westlichen Bereich der Ludwig-Quidde-Straße. Dort möchte ein Eigentümer auf einem L-förmigen Grundstück etwa 200 Wohnungen errichten.
Streit über Bebauung der Elisabethaue
Weiterhin bestehe laut Kirchner mit dem Senat Konsens, dass an der Baltrumstraße Wohnungen gebaut werden könnten. „Hier ist unserer Auffassung nach eine Siedlungsweiterung möglich. Planungen gibt es aber noch nicht." Einen Dissens gibt es indes zwischen Senat und Bezirk zur Bebauung der Elisabethaue. Die gehört zwar zum Ortsteil Blankenfelde. Massiver Wohnungsbau auf dieser Fläche hat aber auch gravierende Auswirkungen auf Französisch Buchholz.
Zwar hat sich die Bezirkspolitik mehrheitlich gegen die Bebauung auf der Aue ausgesprochen, aber der Senat hält an seinen Plänen fest. Er beschloss aber auch, dass für das Gebiet ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) erarbeitet werden soll. Kirchner empfiehlt den Buchholzern: „Auch wenn Sie gegen die Bebauung der Elisabethaue sind, sollten sie am Isek mitarbeiten. Da können sie nämlich mitentscheiden, was für Buchholz an Infrastruktur noch nötig ist.“ Nach und nach werden die Isek-Projekte dann mit Städtebaufördermitteln umgesetzt. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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