Schule und Sporthalle in individuellem Design
Jeanne-Barez- Grundschule auf vier Züge angewachsen
Auf dem Grundstück der Jeanne-Barez-Grundschule an der Hauptstraße 66 konnten das erste neugebaute Schulgebäude, das in diesem Jahrtausend im Bezirk in Angriff genommen wurde, sowie eine neue Sporthalle eingeweiht werden.
In dem Schulgebäude konnten 245 Schulplätze neu geschaffen werden. Mit den bisherigen 331 Schulplätzen ist die Kapazität damit auf 576 Plätze erhöht worden. Aus der bisher zweieinhalbzügigen Jeanne-Barez-Grundschule ist damit eine vierzügige Schule geworden.
Dass der Schulneubau entstand, ist nicht zuletzt dem Engagement des Fördervereins der Schule zu verdanken. Dieser setzte sich seit 2015 mit unterschiedlichen Aktionen, unter anderem in der Bezirksverordnetenversammlung und mit einer Großdemonstration durch den Ortsteil, für mehr Grundschulplätze in Französisch Buchholz ein. Mit Erfolg. Vor vier Jahren brachten Senat und Bezirk das Neubauprojekt mit Schule und Sporthalle auf den Weg. Von Vorteil war dabei, dass am bisherigen Schulstandort ausreichend Fläche für das Vorhaben zur Verfügung stand. So konnte dieser Neubau schließlich als eines der ersten Projekte, das der Senat im Rahmen seiner Schulbauoffensive plante, auf den Weg gebracht werden.
Das besondere an Schulgebäude und Halle ist außerdem, dass es sich bei beiden nicht um sogenannte Typenbauten handelt. Stattdessen entwarf der Architekt Gerhard Feuerstein ein Design, das individuell ist und sich in die Umgebung einpasst. Schule und Turnhalle entstanden mit sandfarbener Klinkerfassade. Im Treppenhaus konnte außerdem ein Kunst-am-Bauprojekt umgesetzt werden. Im Ergebnis eines Kunstwettbewerbs gestaltete die Berliner Künstlerin Anke Becker dort an einer Wand „Jeannes Alphabet“.
Barrierefreier Zugang
Im März 2020 sollte eigentlich Grundsteinlegung für den Schulbau gefeiert werden. Die fiel wegen der Pandemie aus. Gleiches galt für das Richtfest beider Gebäude Ende vergangenen Jahres. Umso mehr freute es alle, die an in dieses Neubauprojekt involviert sind, dass nun zumindest die Eröffnung von Schulneubau und Turnhalle und die damit verbundene symbolische Schlüsselübergabe offiziell gefeiert werden konnten.
„Der Bezirk Pankow wächst und ist attraktiv für Familien. Der moderne Erweiterungsbau sowie die neue Sporthalle sind somit genau am richtigen Ort in Französisch Buchholz entstanden“, erklärte Beate Stoffers (SPD), Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Familie. Und mit Blick auf den Fahrstuhl im Schulneubau und den schwellenlosen Zugang zu den Unterrichtsräumen sagte sie: „Die Möglichkeiten einer inklusiven Beschulung sind hier durch die Barrierefreiheit des Gebäudes gegeben, und für den Sportunterreicht stehen ausreichende Flächen zur Verfügung. Das gibt Raum für eine qualitativ sehr gute pädagogische Arbeit.“
„Das neue Schulgebäude und die Sporthalle konnten nach nur 19 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen werden“, ergänzte Andrea Schich, Leiterin des Referats Bildung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. „Die außergewöhnlich kurze Planungs- und Bauzeit ist einem erfahrenen Generalplaner-Team und der Vergabe an einen leistungsstarken Generalunternehmer zu verdanken, der Schule und Sporthalle mit Außenanlagen schlüsselfertig erstellt hat. Die genehmigten Gesamtkosten in Höhe von 25,3 Millionen Euro wurden eingehalten.“
Erwartungen wurden erfüllt
„Die Schaffung neuer und bedarfsgerechter Schulplätze in allen Pankower Ortsteilen ist oberste Priorität der Arbeit des Bezirksamtes“, erklärte Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU). „Das Bezirksamt wird die Schulbauoffensive im Bezirk auch weiter tatkräftig vorantreiben.“ Und Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) sagte: „Im Rahmen der Arbeit der bezirklichen Kommission Kunst am Bau haben wir per Wettbewerb die großformatige Wandarbeit ‚Jeannes Alphabet‘ von Anke Becker für diesen Neubau ausgewählt. Mein Wunsch an alle Schulkinder, die hier tagtäglich ein- und ausgehen, ist: Lasst euch inspirieren und lernt mit Freude, Neugier und Motivation.“
„Französisch Buchholz verzeichnete in den letzten Jahren einen verstärkten Zuzug von Familien, der zu einer stetigen Verknappung von Platzangeboten in den Kitas und Schulen führte“, weiß Schulleiter Thomas Emrich. „Dieser sich vergrößernde Mangel führte zur Elterninitiative, die mit Erfolg den Schulerweiterungsbau forderte. Der Bezirk Pankow und das Land Berlin nahmen sich dieses Themas an und dank eines glücklicherweise vorhandenen Baugrundstückes konnte ein Entwurf realisiert werden, der in einem Architekturwettbewerb viele Juroren überzeugt hatte.“ Die Erwartungen von Schülern, Eltern und dem pädagogischen Personal in Bezug auf die beiden Neubauten seien vollständig eingelöst worden, so das Fazit des Schulleiters.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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