Lernen in der Sardinenbüchse? Eltern fordern mehr Schulplätze in Französisch Buchholz

Vor der ersten Sitzung des Schulausschusses im neuen Jahr demonstrierten Schüler der Jeanne-Barez-Schule und deren Eltern für mehr Unterrichtsräume. | Foto: Bernd Wähner
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Französisch Buchholz. Gibt es an den beiden Buchholzer Schulen künftig genug Platz für alle Grundschüler aus dem Ortsteil? Diese Frage treibt viele Eltern angesichts der stetig steigenden Schülerzahlen um.

Die Bezirkspolitiker kennen zwar die Situation, doch Elternvertreter und Schüler meinen, dass sie noch zu wenig tun. Ihren Protest brachten die Eltern und Schüler in der Januarsitzung des Schulausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zum Ausdruck. „Wir brauchen mehr Grundschulplätze im Ortsteil“, fordert Olaf Gratzke. Der stellvertretende Sprecher der Gesamtelternvertretung der Jeanne-Barez-Grundschule erläuterte den Ausschussmitgliedern die Situation. An der Schule, die seine Kinder besuchen, sowie an der Grundschule am Birkenhof gibt es derzeit Platz für zehneinhalb Züge. Das heißt, für jede Klassenstufe stehen statisch zehneinhalb Räume im Ortsteil zur Verfügung. Die sind inzwischen aber alle übervoll belegt. Statistisch gesehen werden an den beiden Schulen bereits 12,5 Züge unterrichtet. „Für das kommende Schuljahr erwarten wir noch einmal mehr Schüler“, so Gratzke. Dann wird es 13,5 Züge geben. Dieser Trend wird anhalten.

Der Elternvertreter verweist auf die 15 übervollen Kitas im Ortsteil. Schon ein Blick in die Kindergärten reicht aus, um zu prognostizieren, dass Buchholz dringend weitere Unterrichtsräume nötig hat. Und in Französisch Buchholz werden auch künftig weitere Wohnungen gebaut.

Schnelle Lösungen gefragt

Deshalb fordern Elternvertreter die Politiker auf, schnell zu reagieren. Planung und Bau einer neuen Schule benötigen in der Berliner Verwaltung derzeit bis zu zehn Jahre. Aus diesem Grund müssten schnell Grundstücke gesichert und mit der Planung begonnen werden, so Gratzke. Notfalls seien auch mobile Ergänzungsbauten zu errichten.

„Die aktuelle Versorgungslage mit Grundschulplätzen in Französisch Buchholz ist stabil, jedoch an den oberen Kapazitätsgrenzen angelangt“, erklärt Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD). Im Bereich der beiden Schulen werden nach jetzigem Stand bis zum Schuljahr 2020/2021 insgesamt 120 Grundschüler mehr erwartet, das sind fast fünf Klassen, so die Stadträtin. Allerdings: Bei dieser Prognose ist der Wohnungsneubau und der Zuzug von Familien mit Kindern noch nicht berücksichtigt. Damit neue Klassenräume geschaffen werden können, sei die Jeanne-Barez-Schule in die Investitionsplanung des Landes aufgenommen worden.

Mit einer ersten Investitionsrate im Jahre 2019 in Höhe von 1,7 Millionen Euro soll der Grundschulstandort in der Hauptstraße 66 zu einer vierzügigen Grundschule ausgebaut werden. Außerdem bestehe das Ziel, die bisherige Filiale der Jeanne-Barez-Schule in der Berliner Straße 19 zu einer eigenständigen Grundschule mit maximal vier Zügen zu entwickeln, berichtet Zürn-Kasztantowicz weiter. „Darüber hinaus hat der Bezirk für das direkt an Französisch Buchholz angrenzende Entwicklungsgebiet Elisabeth Aue bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt den Bedarf für eine neue vierzügige Grundschule angemeldet“, so die Stadträtin. BW

Zur Schulsituation im Ortsteil veranstaltet der Förderverein der Jeanne-Barez-Schule am Dienstag, 9. Februar, um 19 Uhr eine öffentliche Diskussion im Saal der Treffpunkt-Gemeinde in der an der Hauptstraße 64.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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