Zehn Jahre an der Cunistraße
Ehrenamtliche betreiben Nachbarschaftsbibliothek in Französisch Buchholz

Gisela Fornfeist, Wolfgang Höwekamp, Renate Helbig und Evelyn Eisenblätter engagieren sich in der Nachbarschaftsbibliothek Französisch Buchholz. | Foto: Bernd Wähner
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Die Nachbarschaftsbibliothek in der Cunistraße 7 hat in den vergangenen drei Jahren mehr als ein Drittel des Medienbestandes erneuert.

„Wir haben beschädigte Bücher und Medien, die in den vergangenen fünf Jahren nicht ausgeliehen wurden, aus den Regalen entfernt“, sagt Wolfgang Höwekamp. „Damit konnten wir Platz für Bücher schaffen, die uns gespendet wurden oder die wir selbst anschafften. Außerdem ermöglichte uns das, unseren Bestand besser zu präsentieren. Damit ist unsere Bibliothek ansehnlicher geworden.“ Höwekamp ist der Vorsitzende des Vereins, der die Nachbarschaftsbibliothek trägt. So wie er arbeiten auch alle anderen dort ehrenamtlich.

Ende 2004 hatte das Bezirksamt nach Sparmaßnahmen keine Mitarbeiter mehr für den Betrieb der Stadtteilbibliothek Französisch Buchholz. Diese befand sich seinerzeit in der Berliner Straße 26 und sollte geschlossen werden. Dagegen protestierten die Buchholzer. Schließlich ließ sich die Bezirkspolitik auf die Idee ein, die Bücherei von Ehrenamtlichen betreiben zu lassen. Anfang Februar 2005 begann deren Ausleihbetrieb.

Vor zehn Jahren musste die Bibliothek allerdings ihre Räume verlassen. Der Liegenschaftsfonds, der das Gebäude verwaltete, hatte einen Käufer gefunden. In der Cunistraße 7 fand der Trägerverein nicht nur neue Räume, sondern auch einen sozial engagierten Vermieter. Die Miete und die Betriebskosten werden inzwischen vom Bezirksamt getragen. Viele Jahre lang stand der alte Medienbestand aus der Stadtteilbibliothek noch in den Regalen. Aussortiert wurde nur, was total verschlissen war. Doch eine Bibliothek ist für Nutzer nur attraktiv, wenn sie ihnen auch Aktuelles anbieten kann. Darum entschlossen sich die Ehrenamtlichen, mit der Erneuerung des Medienbestandes zu beginnen. Dieser Bestand umfasst immerhin 10 000 Bücher. Und etwa genauso viele Ausleihen können in jedem Jahr verbucht werden.

„Etwa 60 Prozent unserer Nutzer sind Kinder“, sagt Evelyn Eisenblätter vom Vereinsvorstand. „Das liegt vor allem auch daran, dass wir gute Kontakte zu den Kitas und Grundschulen unterhalten.“ So können die Ehrenamtlichen in den Vormittagsstunden immer wieder Kita-Gruppen und Schulklassen in die Bibliothek begrüßen. „Jedes Jahr sind es etwa 50 solcher Leseveranstaltungen“, informiert Evelyn Eisenblätter. „Für Erwachsene bieten wir außerdem unseren Leseclub an. In diesem sind jeden ersten Montag im Monat um 15 Uhr alle willkommen, die sich mit anderen Literaturfreunden über Bücher unterhalten möchten. An diesem Nachmittag werden Bücher vorgestellt, und es wird natürlich auch vorgelesen.“

Dass diese Veranstaltungen stattfinden können und die Bibliothek jede Woche dienstags bis donnerstags von 13 bis 19 Uhr sowie freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet ist, ist den 22 Ehrenamtlichen zu verdanken. Ihnen sind stets weitere freiwillige Helfer willkommen. Seit Kurzem mit dabei ist Renate Helbig. Sie nahm am Leseclub teil, war begeistert und hilft nun seit Anfang November in der Bibliothek mit. Wer sich ebenfalls in der Nachbarschaftsbibliothek ehrenamtlich engagieren möchte, meldet sich unter ¿64 43 12 37 oder nutzt die Kontakte auf www.nachbarschaftsbibliothek-buchholz.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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