Pflanzaktion gegen weiteren Abriss
Erneut Teile der Mauer auf dem Friedhof in Französisch Buchholz geschreddert
Um ein Zeichen gegen die erneute Zerstörung von Grabplatten am Friedhof IX zu setzen, haben Ortschronistin Anne Schäfer-Junker sowie Johannes Kraft und Lars Bocian von der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Aktion „Blumen statt Bagger“ organisiert.
An dieser Aktion beteiligten sich zahlreiche Buchholzer Bürger. Sie befreiten die historischen Erbbegräbnisstätten von Unrat und Wildbewuchs und bepflanzten sie mit Blumen. „Wir wollen mit dieser Aktion ein eindeutiges Signal an das Pankower Bezirksamt richten, das kürzlich schon wieder historische Grabplatten vom Friedhof entfernen und vernichten ließ“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Kraft. „An alle, die mit Spaten, Schere, Harke und Blumen bei der Aktion dabei waren ein großes Dankeschön. In der BVV werden wir mit einem Antrag die historisch-künstlerische Gestaltung der Rückwand des Friedhofs fordern. Außerdem müssen wir das Bezirksamt per Antrag offensichtlich erneut auffordern, endlich die Finger von den historischen Gräbern zu lassen.“
Im November 2020 ließ das Bezirksamt unangekündigt Teile der historischen Buchholzer Friedhofsmauer, in die Grabstätten zahlreicher Ahnen des Ortsteils eingelassen sind, abreißen. Die vollständige Zerstörung der Mauer konnte nur durch den Protest der Anwohner und das Einschreiten der BVV-Fraktionen verhindert werden. Es gab die klare Verabredung in der BVV und auch die Zusicherung in Gesprächsrunden mit Bürgern, dass erst gesichtet und bewertet wird, was noch zu erhalten ist, bevor weitere Tatsachen geschaffen werden.
Doch nun gab es Anfang März erneut Arbeiten auf dem Friedhof. Grabplatten, die in Zusammenhang mit den Familien Chartron und Kerkow standen, wurden in eine Schredderanlage nach Oranienburg gebracht, berichtet Johannes Kraft. Damit werde entgegen aller Absprachen mit den Bürgern gehandelt und es werden auch eindeutige Beschlüsse der BVV missachtet.
„Mich lässt das wirklich fassungslos zurück“, so Johannes Kraft. „Trotz allem Ärger und aller Sprachlosigkeit bleibt aber trotzdem die Frage: Was können wir jetzt tun. Ich meine, wir Bürger müssen das Bezirksamt erneut auf die Bedeutung der Grabstätten hinweisen und energisch die Einhaltung der Verabredungen einfordern. Mit meiner Fraktion und den Buchholzern werde ich dafür erneut den Weg über einen Antrag in der BVV gehen.“ Dieser soll in der nächsten BVV-Sitzung am 24. März, ab 17.30 Uhr, auf der Tagesordnung stehen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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