Entdeckungen im Kunst-Herbst
I. Teil | „Komm! ins Offene, Freund!“ Hölderlin bei Schadow

Die Ortschronistin an der Schadow-Stele in Französisch Buchholz, 18.10.2020 - seit 2 Jahren steht das Denk Zeichen an der Hauptstraße | Foto: Hans-Karl Krüger
4Bilder
  • Die Ortschronistin an der Schadow-Stele in Französisch Buchholz, 18.10.2020 - seit 2 Jahren steht das Denk Zeichen an der Hauptstraße
  • Foto: Hans-Karl Krüger
  • hochgeladen von Anne Schäfer-Junker

Entdeckungen im Kunst-Herbst an vier Orten - unterwegs mit Maske und AHA-Regeln

Die Bäume färben ihr Laub nach und nach gelb. Die Hauptstraße in Französisch Buchholz zeigt sich als farbenprächtige Allee beim Besuch zum 2-jährigen Jubiläum der Einweihung der Gedenk-Stele für Marianne und Johann Gottfried Schadow, geschaffen von Liz Mields-Kratochwil. In Französisch Buchholz verbrachte die Familie Schadow an diesem kreativen Ort ihre Sommerzeit (1792-1802). Es ist die Zeit der Nachwirkungen der französischen Revolution. Marianne war die Tochter eines jüdischen Juwelenhändlers in Wien und heiratete den Berliner Bildhauer Schadow. Die Zeit der ersten Ehe Schadows endet mit Mariannes Tod. Französisch Buchholz erinnert damit auch an die Zeit der Aufklärung - in diesem Jahr an Friedrich Hölderlin.

Etwa zeitparallel beginnt der Dichter Friedrich Hölderlin als 22-jähriger Student 1792 in Tübingen mit der Arbeit an seinem HYPERION, einem zweibändigen Briefroman. In Friedrich Schillers „Thalia“-Zeitschrift erscheint 1794 ein erstes Fragment. 1799 wird die Lebenserzählung Hyperions – eines Griechen, der seinem deutschen Freund Bellarmin Briefe schreibt, in geringer Auflage veröffentlicht.

„Kunst im Freien“ kann auch spielerisch bedeuten, „Freies in der Kunst“ zu suchen und „Mut zur Freiheit“ zu entwickeln. Wortspiele sind immer möglich und sinnvoll. In Tübingen schafft der Konzeptkünstler Ottmar Hörl anlässlich des 250. Geburtstages des bedeutendsten deutschen Lyrikers Friedrich Hölderlin (1770–1843) ein großes skulpturales Werk, indem er seine seriell geschaffenen Hölderlin-Skulpturen an markanten Orten aufstellt. Es sind rund 250 Figuren, je 66 cm hoch, in den monochromen Farbtönen Gold, Schwarz, Nachtblau und Opalgrün, vor der Tübinger Stiftskirche und entlang der Neckarmauer zum Hölderlinturm. Ottmar Hörl setzt damit die Person des deutschen Dichters Hölderlin einem großen öffentlichen Gedenken aus. „Zuallererst ist Hölderlins 250. Geburtstag natürlich ein Anlass, den Dichter zu feiern und Menschen Lust und Freude zu machen, Hölderlins Werk zu lesen oder auch aufs Neue zu entdecken, sagt Hörl. "Pallaksch, Pallaksch!" – Hölderlins Wortspiel als Projekttitel zeigt den Dichter wie er ein Buch mit den Armen umklammert!

„Komm! ins Offene, Freund!“*** – ein neues Motto für Spaziergänge durch den historischen Ortskern für die Freunde der Interessengemeinschaft KULTURGUT-FranzösischBuchholz-BIENCULTUREL? Der kommunikative Mittelpunkt des Ortsteiles ist die Kirchengemeinde der evangelischen Kirche Französisch Buchholz. Sie ist offen für alle Buchholzer und Buchholzerinnen und gibt in dieser Pandemie-Zeit religiösen und kulturellen Halt.

Anne Schäfer-Junker, Berlin (anne.junker@gmx.de)

***„Komm! ins Offene, Freund“, Elegie, Friedrich Hölderlin, 1801, „Der Gang aufs Land. An Landauer“, ist teilweise zum Motto der Dichter und Schriftsteller der folgenden Jahrhunderte geworden.

Autor:

Anne Schäfer-Junker aus Französisch Buchholz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 550× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 838× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 815× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.193× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.