An hugenottische Geschichte erinnern
Namenschilder für drei Plätze in Französische Buchholz beschlossen

Er prägt einen Bereich des Hugenottenplatzes: Der Kissenbrunnen. Allerdings finden Ortsfremde bisher nirgendwo an oder auf der Fläche einen Hinweis, dass es sich bei diesem Platz um den Hugenottenplatz handelt. | Foto: Bernd Wähner
  • Er prägt einen Bereich des Hugenottenplatzes: Der Kissenbrunnen. Allerdings finden Ortsfremde bisher nirgendwo an oder auf der Fläche einen Hinweis, dass es sich bei diesem Platz um den Hugenottenplatz handelt.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Das Bezirksamt soll am Kamisardenplatz, am Navarraplatz sowie auf dem Hugenottenplatz Namensschilder aufzustellen. Damit sollen die Plätze und deren Namen für die Bevölkerung besser erkennbar werden.

Diesen Beschluss fasste die Bezirksverordnetenversammlung nach einem entsprechenden Einwohnerantrag des Bürgervereins Französisch Buchholz, den die CDU-Fraktion in dessen Namen stellte. Neben dem Namen sollen sich auf den Schildern Informationen zur Geschichte der Namensgeber finden. Dafür soll sich das Bezirksamt eine fachkundige Expertise, zum Beispiel vom Museum Pankow, erstellen lassen.

In Folge des Potsdamer Toleranzedikts von 1685 siedelten sich in Buchholz französische Hugenottenfamilien an. Ab 1750 bürgerte sich darum die Bezeichnung Französisch-Buchholz ein, welche zwischen 1817 und 1913 auch zum offiziellen Namen des heutigen Ortsteils wurde. Auf Anregung von Vereinen und Anwohnern wurde der Ortsteil 1999 erneut in Französisch-Buchholz umbenannt.

Heute verweisen unter anderem zahlreiche Straßennamen auf die hohe Identifikation der Bewohner mit der Geschichte des Ortsteils und dem hugenottischen Erbe. Der Kamisardenplatz, der Navarraplatz und der Hugenottenplatz befinden sich zentral im Ortsteil, sind bislang aber nur digital vermerkt. Ein Schild mit entsprechender Platzbezeichnung findet man hingegen nicht. Eine physische Kenntlichmachung trage somit nicht nur zur geschichtlichen Bildung bei, sie diene auch der Orientierung ortsfremder Menschen, argumentiert der Bürgerverein Französisch Buchholz in seiner Antragsbegründung.

„Die Kosten eines Schildes sind überschaubar. Der Mehrwert für Französisch-Buchholz aber umso größer“, findet Lars Bocian, Vorsitzender des Buchholzer Bürgervereins und Bezirksverordneter der CDU-Fraktion. „Die drei Plätze sind nach der hugenottischen Geschichte des Ortsteils benannt und Bestandteil des öffentlichen Lebens. Sie sind sinnbildlicher Ausdruck von Toleranz und gegenseitiger Achtung.“ Dieser Argumentation konnten sich auch die Pankower Verordneten anschließen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 714× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.476× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.520× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.