Informationen am Bauzaun
Wer an der Mauer bestattet wurde
An den Bauzäunen, die vor den zehn noch erhaltenen Erbbegräbnisstätten Hugenottischer Familien auf dem Friedhof IX an der Mühlenstraße stehen, sind erklärende Legenden angebracht worden.
Friedhofsbesucher erhalten dort Auskunft über die hier bestatteten Menschen und die Assimilationsgeschichte der Buchholzer Familien im 18. und 19. Jahrhundert.
Im November 2020 kam es auf Veranlassung des Bezirksamtes zu einem Teilabriss der historischen Friedhofsmauer auf dem Friedhof IX, die Richtung Mühlenstraße stand. Damit verbunden war eine Vernichtung beziehungsweise Beschädigung von 25 Erbbegräbnisstätten.
Als die Abrissarbeiten von Buchholzern bemerkt wurden, machten sie unter Federführung der Interessengemeinschaft Kulturgut – Französisch Buchholz – Bienculturel dagegen mobil. Mit Erfolg: Die Abrissarbeiten wurden eingestellt. Zehn Grabmale konnten erhalten werden und sollen wieder hergestellt werden.
Um zu informieren, wer in den Erbbegräbnisstätten beigesetzt wurde und welche Bedeutung sie haben, hat die „Arbeitsgruppe Friedhof IX“ der Interessengemeinschaft Kulturgut – Französisch Buchholz – Bienculturel die Legenden am Bauzaun angebracht. Sie entstammen dem Buch des Autorenkollektivs Helmut Guttowski, Hans-Karl Krüger und Anne Schäfer-Junker „Aus Stein wird Leben – die Totenblätter von Friedhof IX“.
Bei der Erbbegräbnismauer auf dem Friedhof IX handelt es sich um ein Bauwerk, das im Original von der Ortsgeschichte in der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts zeugt. Das Land für den heutigen Friedhof IX kaufte die damalige Gemeinde Buchholz vom hugenottischen Bauern Guyot. 1891 ist die Begräbnisanlage errichtet worden. Die Geschichte der Hugenotten, die nach dem Potsdamer Toleranzedikt in Buchholz siedelten, führte auch dazu, dass der Ortsteil Buchholz 1999 wieder den Namen Französisch Buchholz erhielt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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