Abschied auf Zeit
Amtshaus Buchholz wird zwei Jahre lang saniert
Das Nachbarschaftszentrum Amtshaus Buchholz in der Berliner Straße 24 wird ab Januar kommenden Jahres grundlegend saniert und restauriert.
Weil unter den Baustellenbedingungen kein Arbeiten und keine Treffen im Haus möglich sind, ziehen das Team um Amtshaus-Leiterin Imke Sturm-Krohne sowie alle Kurse und Angebote dieser Tage aus. Das Büro des Nachbarschaftshauses befindet sich bereits im Rosenthaler Weg 32 am Hugenottenplatz. Dort finden dann ab Februar auch die Beratungen und Treffen kleinerer Gruppen statt. Alle anderen Angebote und Kurse werden in anderen Einrichtungen im Ortsteil stattfinden. Dabei handelt es sich um Räume im SportJugendZentrum, in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Oktopus, in der Jeanne-Barez-Schule, der Treffpunkt-Gemeinde und der evangelische Gemeinde. So kann auch in der voraussichtlich zwei Jahre dauernden Bauphase alles weiterhin wie gewohnt stattfinden.
Dass für die Zeit der Bauarbeiten diese Übergangslösungen gefunden wurden, zeigt, dass die Einrichtungen in Französisch Buchholz gut vernetzt sind und dass auf eine aktive Bewohnerschaft gebaut werden kann. Dieser ist auch zu verdanken, dass das frühere, ziemlich heruntergekommene Amtshaus, dessen Eigentümer der Bezirk ist, Anfang der 1990er-Jahre zum Nachbarschaftszentrum um- und ausgebaut werden konnte. Eröffnet wurde es schließlich 1993. „Dass unser Nachbarschaftszentrum jetzt grundlegend saniert wird und dass wir danach wieder in dieses Haus einziehen können, sehe ich auch als Anerkennung für das bisherige Engagement der Buchholzer“, sagt Imke Sturm-Krohne.
Denkmalschützer untersuchten
Bausubstanz und Farbanstriche
Die Leiterin der Einrichtung war, neben ihrer eigentlichen Arbeit, in den vergangenen Monaten bereits intensiv mit der Vorbereitung der anstehenden Sanierungsarbeiten und dem Organisieren der Übergangslösungen für die Kurse beschäftigt. Weil es sich um ein Haus handelt, das unter Denkmalschutz steht, waren in den zurückliegenden Monaten immer wieder Denkmalschützer im Haus tätig, die unter anderem die Bausubstanz und Farbanstriche untersuchten. Schließlich müssen sie den Planern Vorgaben machen, was bei der Sanierung und Restaurierung des Gebäudes zu beachten ist.
Die Spuren der Arbeit der Denkmalschützer sind überall im Haus sichtbar. Unter anderem wurden Farbschichten in den Räumen und an den Türen freigelegt. Teilweise fanden die Denkmalschützer bis zu zehn Übermalungen. Außerdem wurde der Fußboden untersucht, wovon geöffnete und provisorisch abgedeckte Stellen in den Böden zeugen. Im Treppenhaus konnte nach Freilegungen an einer Wand festgestellt werden, dass die Treppe ursprünglich eine andere, viel steilere Lage hatte.
Die Herausforderung für die Planer besteht darin, Denkmalschutzauflagen mit den heutigen Bestimmungen für Ausbaustandards öffentlicher Einrichtungen in Einklang zu bringen. Dazu gehört, dass solche Gebäude barrierefrei zu sanieren sind. Deshalb soll das Amtshaus im Zuge der Bauarbeiten auch einen Aufzug bekommen, und auch noch bestehende Türschwellen müssen wohl entfernt werden.
Sanierung als Wertschätzung
Dass das Nachbarschaftszentrum Amtshaus Buchholz saniert werden muss, ist bereits seit Jahren im Gespräch. Auch aus der Bezirkspolitik gab es dafür Unterstützung. „Diese großartige Unterstützung für die Aufwertung unseres Hauses empfinde ich als Wertschätzung für die Arbeit, die hier geleistet wird“, sagt Imke Sturm-Krohne. Sie freut sich vor allem, dass endlich auch die bisherigen Mängel im Haus behoben werden. So kommen alte Menschen bisher nur schwer die Treppe ins Obergeschoss hoch. Ein Fahrstuhl wird ihnen das erleichtern. Auch die alten Strom- und Wasserleitungen sind mitunter schon überlastet. Neue sind dringend notwendig. Auch der Zuschnitt der Räume wird den Bedarfen eines Nachbarschaftshauses angepasst. Und schließlich soll noch ein kleiner Anbau im Hof entstehen, um die räumliche Kapazität zu erweitern. Die Fassade zur Straße hin bleibt allerding von ihrem Erscheinungsbild her erhalten.
Die ersten Kurse und Gruppen aus dem Amtshaus treffen sich inzwischen bereits an ihren Ausweichstandorten. Und nach und nach packt das Team um Imke Sturm-Krohne auch schon zusammen, was zwischengelagert werden soll und im sanierten Haus wieder benötigt wird. Für alles, von dem man sich trennen wird, steht im Hof ein Container bereit. Mitte Januar heißt es dann auch für das Haus-Team, vorübergehend Abschied zu nehmen und komplett auszuziehen. „Aber wir sind nicht traurig darüber. Es ist ein Abschied auf Zeit. Und wenn wir zurückkommen, haben wir wunderschöne neue Räume, die wir wieder mit Leben füllen können“, fasst Imke Sturm-Krohne zusammen.
Aktuelle Informationen zum Nachbarschaftszentrum Amtshaus Buchholz finden sich auf der Website www.amtshaus-buchholz.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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