Was passiert mit den Containern?
Flüchtlingsunterkunft auf der Elisabeth-Aue schließt im Herbst
Rund 400 Geflüchtete wohnen derzeit in den Container-Unterkünften auf dem Gelände Buchholzer Straße 110-140. Bis Herbst sollen alle anderswo untergebracht sein.
Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gibt den Standort auf. Bis Herbst werde der Betrieb eingestellt, meldet das Amt, die Bewohner müssten umziehen. Welche neue Unterkunft für die einzelnen Personen und Familien jeweils sinnvoll wäre, will das LAF in nächster Zeit herausfinden und lässt jeden einzelnen befragen. „Erst danach können wir genau sagen, wo die Bewohner ihre Folgeunterkünfte finden“, erklärt Monika Hebbinghaus, Pressesprecherin beim LAF. Priorität bekämen laut Hebbinghaus die Familien mit Grundschulkindern. „Hier soll nach Möglichkeit ein Schulwechsel vermieden werden.“ Rund einen Monat vor Auszug wolle das LAF dann die Bewohner über ihre Folgeunterkünfte informieren.
„Ich bin froh, dass die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Tempohome in angemessenere Einrichtungen umziehen können. Die Container sind aufgrund zahlreicher Baumängel nicht für eine längerfristige Unterbringung von Menschen geeignet“, kommentiert Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) die Pläne. Er glaubt, dass zudem die Lage am Stadtrand vielen Bewohnern das Ankommen erschwert habe. Benn dankt deshalb besonders auch den Bürgern aus Französisch Buchholz, die den Tempohome-Bewohnern über Monate hinweg zur Seite standen, für deren Hilfe.
Wie die Container weiter genutzt werden, steht noch nicht fest. Monika Hebbinghaus: „Wir übergeben nach Freizug und Beräumung der Unterkunft den Standort der Berliner Immobilienmanagement GmbH, die dann den Abbau der Container organisiert.“ Laut Eva Henkel, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Finanzen, werde jetzt mit dem Bezirk abgestimmt, inwieweit die Container dem Bezirk noch nutzen könnten, „ob man einzelne Container vielleicht als Zwischenlager für Gerätschaften nutzt oder ähnliches, wenn Schulen modernisiert werden.“ Es sei auch noch unklar, ob man die Container erst einmal stehen lässt, so Henkel, falls der Bezirk dafür noch Bedarf haben sollte. „Diese Gespräche sind noch nicht abgeschlossen.“
Der Aufbau des im Herbst 2017 eingeweihten Tempohome Elisabeth-Aue mit 500 Plätzen kostete laut Eva Henkel 11,4 Millionen Euro. Geflossen ist das Geld aus dem Haushalt des LAF. Wie teuer der Abbau wird, sei noch unklar.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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