Pankower Mobilitätshilfsdienst hat zu wenige Mitarbeiter

Französisch Buchholz. Eigentlich hoffte Brigitte Huth, dass ihr in absehbarer Zeit der Mobilitätshilfsdienst zweimal in der Woche zur Verfügung stehen würde. Aber nach Stand der Dinge wird sie ihn nun sogar nur noch alle zwei Wochen in Anspruch nehmen können.

Die 78-Jährige wohnt in Französisch Buchholz, sitzt im Rollstuhl und hat eine Pflegestufe. Freitags kommt ein Mitarbeiter vom Pankower Mobilitätshilfsdienst, der sie zum Einkaufen fährt. "Ich wollte eigentlich noch ein zweites Mal in der Woche den Mobilitätshilfsdienst in Anspruch nehmen", berichtet Brigitte Huth. "Mir wurde aber immer gesagt: Wir haben keine Leute dafür."

Jetzt bekam sie ein Schreiben. Darin wird sie sinngemäß gebeten, sich an ihre Sozialstation zu wenden. Dort könnte sie als Inhaberin einer Pflegestufe haushaltsnahe Dienstleistungen, wie eine Begleitung zum Einkaufen, in Anspruch nehmen. Ein wöchentlicher Besuch sei nicht mehr möglich.

Auf Anfrage der Berliner Woche bestätigt Kerstin Herold vom Mobilitätsdienst, dass nicht mehr genug Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Ein Grund: Ende vergangenen Jahres lief das Bundesprogramm Bürgerarbeit aus. Über dieses wurden Erwerbslose gefördert und zugleich qualifiziert. Der Wegfall dieser Stellen macht sich berlinweit bei den Mobilitätsdiensten bemerkbar.

Eine Möglichkeit, über die Mobilitätshilfsdienste geförderte Mitarbeiter erhalten, sind die MAE Mehraufwandsentschädigungs-Maßnahmen. Bislang konnte der Pankower Dienst auf elf MAE-Mitarbeiter zurückgreifen. "Für die neue Maßnahme, die jetzt begann, wurden uns 18 Stellen genehmigt. Bislang hat uns das Job-Center aber nur fünf Personen vermitteln können", berichtet Kerstin Herold.

Das hat zwei Gründe. Zum einen stehen nicht genug geeignete Hartz IV-Empfänger zur Verfügung. Zum anderen müssen engagierte bisherige Maßnahme-Teilnehmer nach 24 Monaten in einer MAE-Maßnahme gesetzlich vorgeschrieben pausieren. "Für MAE-Mitarbeiter gibt es außerdem strenge Vorschriften. Sie dürfen nur eingesetzt werden, wo keine Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt entsteht", erklärt Herold. Das heißt: Sie dürfen nur Menschen unterstützen, die keine Pflegestufe haben.

Das führt dazu, dass der Mobilitätsdienst Pankow derzeit nur ehrenamtliche Helfer bei Menschen mit Pflegestufe einsetzen kann.

Wer ihn ehrenamtlich will möchte, kann sich unter 471 90 30 oder kerstin.herold@vdk.de melden.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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