Stoßen und reißen
Die Berlin Kettle Bears trainieren jetzt im Sportjugendklub Buchholz

Jede Farbe bedeutet ein anderes Gewicht. Das sind die Kettlebells mit denen die Vereinsmitglieder trainieren. | Foto: Bernd Wähner
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Es sieht eigentlich ganz einfach aus, wenn André Chahor die Kettlebells nach oben stößt. Doch wer dann eines der 24 Kilogramm schweren Kugelgewichte selbst mal anhebt, weiß danach, dass man dafür Technik und Muskelkraft braucht.

André Chahor ist Trainer und Vizepräsident des 1. Kettlebell-Vereins der Stadt, der Berlin Kettle Bears. Seit Anfang Oktober hat dieser junge Verein seine Trainingsstätte im Sportjugendklub Buchholz. Donnerstags ab 17 Uhr wird dort ein Sport trainiert, der noch nicht allzu bekannt ist, aber immer mehr Anhänger findet. Und mit Chahor steht den Sportlern ein mehrfacher Deutscher Meister, Amateur-Weltmeister und aktueller Bronzemedaillengewinner bei den Profi-Europameisterschaften als Trainer zur Seite.

Die deutsche Bezeichnung für Kettlebell ist Kugelhantel. Beim Kettlebell gibt es drei Disziplinen. Das Stoßen: Dabei wird in jede Hand ein Kugelgewicht genommen, bis zur Brust bewegt und dann nach oben gestoßen, bis die Arme ausgestreckt sind. Das Reißen: Dabei wird mit einer Hand ein Kugelgewicht zwischen den Beinen gependelt und dann so hochgerissen, dass die Arme ebenfalls nach oben ausgestreckt sind. Und der „Langer Zyklus“: eine Kombination aus Stoßen und Reißen mit zwei Kugelgewichten. Alle drei Disziplinen müssen bei Wettkämpfen jeweils zehn Minuten lang ausgeführt werden. Ein Wettkampfrichter kontrolliert die korrekte Ausführung und zählt die gültigen Versuche. Und wer die meisten schafft, ist der Gewinner. Gewertet wird nach Männern und Frauen sowie nach Gewichtsklassen. Für Amateure ist das Standard-Wettkampfgewicht 24 Kilogramm je Kugelhantel, für Profis 32 Kilogramm. Bei Frauen sind es 16 und 24 Kilogramm.

Damit sie möglichst viele Versuche in Wettkämpfen schaffen, ist das Training der Kettlebell-Sportler sehr abwechslungsreich. „Wir brauchen nicht nur Kraft“, erläutert André Chahor. „Wir müssen auch Ausdauer mitbringen, denn zehn Minuten können bei einem Wettkampf sehr lang werden. Außerdem braucht man Körperbeherrschung.“ Deshalb trainieren die Sportler neben Kraft und Technik auch ihre Ausdauer.

André Chahor, der von Beruf Polizist ist, entdeckte Kettlebell vor sieben Jahren für sich. „Ich hatte zuvor schon vieles ausprobiert“, sagt er. Durch ein Video im Internet wurde Chahor auf den russischen Kettlebell-Sportler Ivan Denisov aufmerksam. „Der schaffte unglaubliche 176 Wiederholungen im Stoßen. Das hat mich fasziniert.“ Chahor fand einen Trainer in Berlin, der ihm die Technik vermittelte. Und 2011 ging er dann bei den Deutschen Meisterschaften der Amateure an den Start. Er holte dabei gleich den ersten Platz in seiner Gewichtsklasse. Ein Jahr später gewann er die Europameisterschaft. Und 2014 wurde er Amateur-Weltmeister. Er entschloss sich, 2016 ins Profilager ins wechseln. Und während der Europameisterschaften 2017 und 2018 sicherte er sich bei den Profis jeweils den dritten Platz.

André Chahor merkte, dass auch andere Sportler aus der Region Interesse am Kettlebell haben. Deshalb gründete er mit ihnen den Verein Berlin Kettle Bears, der inzwischen auch Mitglied im Bezirkssportbund Pankow ist. Seit Anfang Oktober trainieren die Sportler im Sportjugendklub in der Blankenfelder Straße 50. „Jetzt, da wir eine reguläre Trainingsstätte haben, hoffen wir auf weitere Sportler.“, sagt der Vizepräsident. Die können einfach beim Training vorbeischauen oder sich zuvor per E-Mail an andre.chahor@gmail.com anmelden.

Weitere Informationen gibt es auf www.berlinkettlebears.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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