Ersatz nach Baumfällung
Verordnete fordern eine Nachpflanzung auf dem Rondell der Margaretenaue

Bis vor knapp zwei Jahren stand eine 98 Jahre alte, circa 20 Meter hohe Rosskastanie auf dem Südrondell der Margaretenaue. Nach deren Fällung fordern die Pankower Bezirksverordneten nun eine Neupflanzung.

Eine vom Straßen- und Grünflächenamt (SGA) beauftragte Baumpflegefirma rückte am 29. Januar 2018 mit ihrer Kettensäge an. Unter Protest der Anwohner wurde der alte Baum gefällt, ohne dass es im Vorfeld eine Information dazu gab. Nicht zuletzt deshalb hinterließ diese Baumfällung auch bei den Pankower Bezirkspolitikern einen bitteren Nachgeschmack. Die Anwohner fordern bereits seit Monaten vehement, dass auf dem Rondell eine Nachpflanzung erfolgen soll. Das muss nun nach dem Beschluss der Verordneten auch geschehen. Und nicht nur das: Die Bezirksverordneten wollen auch bei der Auswahl der Baumart mit entscheiden, die als Ersatz für die gefällte Rosskastanie auf dem Südrondell gepflanzt werden soll.

Der gefällte Baum war zusammen mit seinem Pendant auf dem Nordrondell im wahrsten Sinne des Wortes straßenbildprägend. Die Margaretenaue ist eine U-förmige Nebenstraße, gelegen östlich der stark frequentierten Pasewalker Straße. Sie wurde in den Jahren 1913 bis 1925 mit privatem Kapital von jüdischen und hugenottischen Siedlern angelegt. Und damit die Anlieger sich dort wohlfühlen, legten die ersten Siedler seinerzeit an den zwei Biegungen der Straße zwei Rondelle an. Auf diese pflanzten sie jeweils eine Kastanie.

Straßenbild stark verändert

Seit der vom Amt verordneten Notfällung der einen Kastanie Ende Januar 2018 sieht die Straße nun äußerst trist aus. Das seinerzeit von den ersten Siedlern sehr bewusst geplante Erscheinungsbild der Straße wurde mit der Fällung stark verändert. Hinzu komme, dass das „Neue Landschaftsplanerische Rahmenkonzept Pankow 2019“ der Pflege, Erhaltung und ökologischen Aufwertung derartiger Straßenräume einen prioritären Handlungsraum zuweise, heißt es in der Begründung des Antrags der SPD-Fraktion zur Margaretenaue. Im Vordergrund stünde laut dieses Rahmenkonzepts „die Nachpflanzung beim Ausfall von Altbäumen“. Und das sollte nun auch in der Margaretenaue mit der Pflanzung eines neuen Baumes passieren, entschieden die Verordneten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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