Künstlerin wird Namensgeberin: Straße 18a in Französisch Buchholz soll umbenannt werden

Französisch Buchholz. Das Bezirksamt hat beschlossen, der Straße 18a den Namen Louise-Henry-Straße zu geben.

Die Benennung sei bereits im März 2013 von der Mehrheit der Anlieger beantragt worden, berichtet Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen). Der Grund: Es gibt dort oft Schwierigkeiten mit der Zustellung von Briefen und Paketen. Die Eingabe des bisherigen Straßennamens in Online-Formulare war oft nicht möglich, und die telefonische Weitergabe der Adresse wurde häufig missverstanden. Auch der Einsatz von Rettungsfahrzeugen und Polizei könnte sich im Notfall schwierig gestalten. Besonders problematisch ist nämlich, dass der bisherige Straßenname einen Buchstabenzusatz aufweist und es zusätzlich Hausnummern mit Buchstaben gibt, wie zum Beispiel Straße 18a Nr. 1A oder 1B.

Angrenzende ehemalige Nummernstraßen dieses Gebietes wurden bereits nach hugenottischen Persnlichkeiten benannt. Daher sollte diese Straße ebenfalls nach einer Vertreterin einer hugenottischen Familie benannt werden. Die Benennung nach einer Frau entspreche außerdem auch dem Anliegen der Bezirksverordnetenversammlung, den Anteil an nach Frauen benannten Straßen, Plätzen und Orten zu erhöhen, so Kuhn.

Louise Henry wurde in ihrer Zeit vor allem als Künstlerin des Berliner Biedermeier bekannt. Sie kam als eine geborene Claude am 4. April 1798 in Berlin zur Welt. Ihre Vorfahren wurden in Frankreich geboren. Die Übersiedlung nach Deutschland erfolgte im Zusammenhang mit dem Edikt von Potsdam. Im Alter von 14 Jahren erhielt Louise zunächst Zeichenunterricht. Später wurde sie von renommierten Berliner Künstlern in der Malerei unterrichtet. Seit 1812 war Louise Henry an den Berliner Akademie-Ausstellungen beteiligt und präsentierte dort in insgesamt 14 Ausstellungen rund 80 Werke. Am 1. März 1833 verlieh ihr die Preußische Akademie der Künste die „außerordentliche Mitgliedschaft“.

Mit kurzen Reiseunterbrechungen lebte Louise Henry bis zu ihrem Tode in Berlin. Sie starb am 15. Juli 1839 im Alter von 41 Jahren und wurde auf dem Friedhof der französischen reformierten Gemeinde an der Chausseestraße am Oranienburger Tor beigesetzt. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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