Endlich Ringschluss planen
ÖPNV-Erschließung vor dem Baubeginn
Seit über Bauvorhaben auf der Elisabethaue und auf der Alten Schäferei nachgedacht wird, fordern Bezirkspolitiker auch eine bessere Anbindung des Ortsteils Französisch Buchholz an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Vor allem ein Ringschluss der Straßenbahnlinien M1 und 50 wird immer wieder gefordert. Und zwar, bevor mit weiteren großen Bauvorhaben in der Region begonnen wird. Doch bisher gibt es noch keine Planungen im Senat, die eine Verbesserung der ÖPNV-Verbindung versprechen. Das erfuhr jüngst auch Abgeordnetenhausmitglied Lars Bocian (CDU), als er den diesbezüglichen Planungsstand vom Senat erfragte.
Die Antwort aus dem Senat veranlasste die SPD-Fraktion in der BVV nun, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Das Bezirksamt solle sich bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) mit Nachdruck für eine Erschließung der Elisabethaue durch die Straßenbahnlinien M1 und 50 einsetzen und auf den umgehenden Beginn entsprechender Planungen drängen.
Unzählige Male sei bereits darauf hingewiesen worden, dass es besonders für die geplanten Baumaßnahmen in Französisch Buchholz elementar wichtig sei, dass neue Wohngebiete auch vernünftig verkehrlich erschlossen werden – und zwar von Anfang an, heißt es von der SPD-Fraktion. Gerade Französisch Buchholz erfreuen sich bei Familien immer größerer Beliebtheit und werden für immer mehr Menschen Lebensmittelpunkt. Umso wichtiger sei, dass diese gut angebunden sind, denn mit neuen Wohnungen kommen neue Menschen nach Pankow, die auf den ÖPNV angewiesen sind.
Umso überraschter sei die SPD-Fraktion von der Mitteilung, dass die SenMVKU bisher noch keine Planungen zum Ringschluss der Straßenbahnlinien M1 und 50 begonnen hat, obwohl die Verkehrsverwaltung dies selbst in ihrer Voruntersuchung zur Straßenbahnerschließung im Jahr 2017 empfohlen hatte. Die Erschließung des neuen Wohngebiets auf der Elisabethaue mit Busverbindungen, wie sie die SenMVKU nun vorsieht, sei weder geeignet, um das neue Wohngebiet attraktiv zu machen noch um einen Verkehrskollaps in Pankow zu verhindern, heißt es weiter von der SPD-Fraktion.
„Es ist erschreckend, dass diese Planungen bisher noch nicht angeschoben wurden“, sagt Katja Ahrens, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Wir reden hier über wenige Meter Schienen, die notwendig wären, um die Redundanz des Straßenverkehrsnetzes in Pankow zu erhöhen und damit einen wichtigen Beitrag zu einer echten Verkehrswende zu leisten.“
Die Linksfraktion und die FDP-Verordneten unterstützen den SPD-Antrag. Auch die CDU-Fraktion stimmt der Intention dieses Antrags zu, fordert in einem Änderungsantrag aber zusätzlich noch mindestens einen S-Bahnhof in Französisch Buchholz. „Die Annahme, die zusätzlichen Verkehre, die mit den neuen Wohngebieten einhergehen werden, könnten allein mit der Straßenbahn oder gar nur dem Bus bewältigt werden, ist illusorisch“, erklärt Daniel Hauer, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Um den endgültigen Verkehrskollaps in Nord-Pankow abzuwenden, ist die verkehrliche Erschließung der Neubaugebiete über S-Bahnhöfe an der Bucher Straße und/oder der Schönerlinder Straße unbedingte Voraussetzung.“ Die Vorsitzende der CDU-Fraktion, Denise Bittner, bekräftigt: „Wir bleiben aber bei unserem Standpunkt: Ohne eine leistungsfähige Verkehrslösung, darf es auch keinen Neubau in Französisch Buchholz geben. Hier muss nun schleunigst nachgearbeitet werden.“
Die Verordneten entscheiden, sich zunächst im Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung mit dem Thema zu befassen, ehe sie einen Beschluss dazu fassen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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